In der Schweiz wurden 2017 insgesamt 39,229 TWh Erdgas und Biogas abgesetzt, ein halbes Prozent mehr als im Jahr 2016. Das ins Gasnetz eingespeiste Biogas aus einheimischer Produktion betrug 341 GWh. Das ist gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um fast elf Prozent, berichtet der Verband der Schweizerischen Gasindustrie (VSG) in einer Mitteilung.
Die Schweizer Gaswirtschaft werde in den kommenden Jahren die Einspeisung erneuerbarer Gase markant fördern, mit dem Ziel, deren Anteil im Wärmemarkt bis ins Jahr 2030 auf 30 Prozent zu erhöhen. Die Richtung stimme, wie die neusten Zahlen belegen. 2017 konnte das aus einheimischer Produktion eingespeiste Biogas gegenüber dem Vorjahr um fast elf Prozent gesteigert werden. Inzwischen gibt es in der Schweiz rund 30 Biogasanlagen, die direkt ins Netz einspeisen; weitere sind im Bau oder geplant.
Vermehrt fester Anteil von Biogas im Erdgas-Standardprodukt
Die Gaswirtschaft fördert neue Anlagen mit einem Biogasfonds. So konnten 2017 Förderbeiträge in der Höhe von 3,4 Mio. CHF ausgerichtet werden. Viele Gasversorger sind zudem in den vergangenen Jahren dazu übergegangen, dem Erdgas-Standardprodukt einen festen Anteil von Biogas beizumischen, in der Regel fünf oder zehn Prozent. Verschiedene Gasversorger bieten ihren Kunden auf Wunsch auch höhere Biogas-Anteile an.
Mit einem Anteil von 13,7 Prozent am Endenergieverbrauch ist Erdgas/Biogas in der Schweiz der drittwichtigste Energieträger, heißt es. Drei Viertel der Schweizer Bevölkerung sind mit den rund 20.000 km langen Gasnetzen erschlossen. Ein gutes Drittel des schweizerischen Erdgasverbrauchs entfällt auf die Industrie, die den Energieträger vor allem für die Erzeugung von Prozesswärme einsetzt. Gas mit seiner Netzinfrastruktur sei ein Schlüsselelement für den Umbau der Energiesysteme. Im vergangenen Jahr waren in der Schweiz insgesamt 13.297 (plus drei Prozent gegenüber dem Vorjahr) Fahrzeuge in Betrieb, die mit Erdgas/Biogas umweltschonend angetrieben werden. Der durchschnittliche Biogas-Anteil im Treibstoff lag 2017 bei knapp 25 Prozent.