Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) hatte im vergangenen Jahr 23,1 Mio. € aus dem Energie- und Klimafonds (EKF) zur Förderung von Bioenergieprojekten zur Verfügung. Wie aus dem FNR-Jahresbericht 2016/2017 hervorgeht, ist die Fördersumme damit im Vergleich zu 2016 mit 24,7 Mio. € leicht gesunken. Zum Stichtag am 30. Juni 2017 unterstützte das Bundesagrarministerium (BMEL) über die FNR 116 Vorhaben mit insgesamt gut 29 Mio. €.
Verbesserung der THG-Bilanzen und Integration der Bioenergie in Energiesysteme im Fokus des EKF
Mit rund 10,9 Mio. € entfiel dabei ein Großteil der Fördersumme auf den Schwerpunkt „Verbesserung von Treibhausgasbilanzen“, in dem klimafreundliche Technologien und Systeme zur Bioenergiegewinnung und -nutzung mit in den Haupteinsatzgebieten Strom, Wärme und Kraftstoffe bestimmt und entwickelt werden. Der zweite aktuelle Schwerpunkt „Integration der Bioenergie in Energiesysteme“, der die Systemstabilität und die Energieeffizienz steigern soll, profitierte zum Stichtag von einer Fördersumme in Höhe von rund 7,7 Mio. €. Die restlichen Gelder verteilten sich auf EKF-Schwerpunkte, die bis 2015 im Fokus der Förderpolitik standen, sowie „Sonstiges“.
Bioenergieprojekte profitieren zudem gemeinsam mit Projekten zur stofflichen Nutzung von der Förderung aus dem BMEL-Programm „Nachwachsende Rohstoffe“. Für dieses Förderprogramm standen 2016 und 2017 jeweils 61 Mio. € aus dem Bundeshaushalt zur Verfügung. Mit Stand zum 30. Juni 2017 förderte das BMEL 592 Vorhaben mit insgesamt rund 182 Mio. €.
Diese Gelder entfielen mit rund 44,9 Mio. € auf die „Nachhaltige Erzeugung und Bereitstellung“, mit nur rund 200.000 € auf die „Rohstoff- und Reststoffaufarbeitung und -verarbeitung“, mit rund 69 Mio. € auf die „stoffliche Nutzung/biobasierte Produkte“ sowie mit rund 25,6 Mio. € auf die „energetische Nutzung/Bioenergieträger“. Die restliche Förderung unterteilt sich mit rund 7,7 Mio. € auf übergreifende Themen, mit rund 4,7 Mio. € auf den gesellschaftlichen Dialog und mit rund 29,9 Mio. € auf Sonstiges.
90 Prozent der erneuerbaren Wärme wird aus Biomasse gewonnen
In Deutschland werden mittlerweile 15 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche für den Anbau von nachwachsenden Rohstoffen genutzt, die entweder stofflich oder energetisch verwendet werden. Wie aus dem FNR-Flyer „Nachwachsende Rohstoffe in Zahlen“ hervorgeht, entspricht dies 2,7 Mio. Hektar. Zusätzlich werden 76 Mio. m³ Holz für die Energiegewinnung und Holzprodukte geerntet, während jährlich 122 Mio. m³ Holz nachwachsen.
Nach Angaben der FNR macht die Bioenergie damit 7,4 Prozent der in Deutschland genutzten Energien aus. Erneuerbare Wärme wird sogar zu 90 Prozent aus Biomasse gewonnen, woran die Holzenergie den größten Anteil hat. Die rund 9.000 deutschen Biogasanlagen tragen zum erneuerbaren Wärmegebrauch nur zehn Prozent bei, zudem produzieren sie 17 Prozent des erneuerbaren Stroms.
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