Vattenfalls bislang größter Batteriespeicher hat jetzt den kommerziellen Betrieb aufgenommen. Das gab der Konzern jetzt bekannt Der 22-Megawatt (MW)-Speicher mit dem Namen „battery@pyc“ steht am Standort Pen y Cymoedd in Wales, an dem Vattenfall zugleich einen 228-MW-Onshore-Windpark betreibt.
Der Speicher liefert Regelleistung zur Stabilisierung des britischen Übertragungsnetzes im Rahmen des Projekts „Enhanced Frequency Response“ (EFR). Der Batteriespeicher und der Onshore-Windpark teilen die gleiche elektrische Infrastruktur am Standort Pen y Cymoedd.
Insgesamt 500 BMWi3-Batterien stellenen Kapazität von 16,5 MWh bereit
Der Speicher besteht aus insgesamt sechs Containern. In fünf dieser Container sind insgesamt 500 Batterien untergebracht, von denen jede eine Kapazität von 33 Kilowattstunden (kWh) besitzt, woraus sich eine Gesamtkapazität von 16,5 MWh ergibt. Bei den Speichern handelt sich um neue Lithium-Ionen-Batterien, die auch in BMW i3 zum Einsatz kommen und die für die stationäre Nutzung als Speicher adaptiert wurden.
„Dieses Batterieprojekt gibt einen Einblick, wie die digitalisierte und smarte Energiewelt von morgen aussehen wird“, sagt Gunnar Groebler, Senior Vice President und Chef des Geschäftsbereichs Wind von Vattenfall. Claus Wattendrup, Leiter der Geschäftseinheit Solar & Batteries, ergänzt: „Dies ist bislang unser größtes Batterieprojekt und die kombinierte Nutzung der elektrischen Infrastruktur eines Windparks mit einer Batterie ist eine spannende Aufgabe, bei der wir unsere ganze Expertise zeigen können.“ Man werde die entsprechenden Synergien auch an anderen Standorten nutzen, an denen Vattenfall Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt. Entsprechende erneuerbare Hybridkraftwerke würden künftig eine wichtige Rolle im Energiesystem spielen „und wir wollen diese Entwicklung in führender Rolle begleiten“, so Wattendrup weiter.
Technologieoffene Regelleistungsaussschreibung: Zuschläge nur an Batteriespeicher
Vattenfall hatte im Sommer 2016 vom staatlichen Übertragungsnetzbetreiber „National Grid“ den Zuschlag für die Errichtung des Batteriespeichers erhalten. Insgesamt 200 MW an neuer Regelleistung waren durch National Grid ausgeschrieben, an dem Verfahren hatten sich rund 70 Bieter beteiligt. Ziel der Ausschreibung war es, neue Regelleistung zur Sicherung der Stabilität des britischen Stromnetzes zu schaffen. Die Ausschreibung war grundsätzlich technologieoffen, jedoch haben sich ausschließlich Batteriespeicher durchgesetzt.
Siemens Gamesa will im August 2019 Großspeicher an Windpark in Betrieb nehmen
Neben Vattenfall ist nicht der einzige Kraftwerks- und Netzbetreiber, der Batteriespeicher mit der Erzeugung erneuerbarer Energien verbinden will. Kürzlich teile der Energiekonzern BP mit, dass er beim Windpark Titan 1 in South Dakota einen Energiespeicher integrieren will, der mit 212 kW Leistung allerdings deutlich kleiner als „battery@pyc“ ausfällt. Dagegen spielt der 20 MW-Speicher beim „Bulgana Green Energy Hub“ in der gleichen Liga wie der Vattenfall-Speicher. Mit einer Kapazität von 34 MWh kann der von Siemens Gamesa geplante Speicher sogar eine doppelt so große Strommenge aufnehmen. Bis August 2019 soll der Großspeicher in Betrieb gehen.