Der Batterierecycler Accurec spricht sich für finanzielle Anreize zur Erhöhung der Sammelmengen von Lithium-Ionen-Akkus aus. „Die Sammelquote ließe sich dann besonders anheben, wenn ähnlich wie bei Autobatterien eine Bepfandung eingeführt würde“, erklärte der geschäftsführende Gesellschafter Reiner Weyhe in der vergangenen Woche anlässlich des Besuchs von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) am Accurec-Standort in Krefeld.
Die Rücklaufquote für moderne Haushaltsakkus liegt in Deutschland nach Einschätzung von Weyhe noch deutlich unter 40 Prozent. Accurec sei jedoch aufgrund von Investitionen in Millionenhöhe auf eine hohe Auslastung der Anlagen angewiesen. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben am Standort in Krefeld bereits zehn Mio € investiert, um die Aufbereitung und das Recycling von Lithium-Batterien voranzubringen. Laut einer früheren Mitteilung will Accurec in Krefeld künftig jährlich bis zu 4.000 Tonnen lithiumhaltiger Gerätebatterien sowie mindestens 600 Tonnen Lithium-Ionen-Akkus aus dem Automobilbereich verwerten. Die genehmigte Kapazität der Anlage liegt sogar bei rund 60.000 Tonnen im Jahr.
Jährlich bereits 50.000 Tonnen Lithium-Ionen-Batterien in Haushaltsgeräten verkauft
Das Unternehmen geht davon aus, dass in Europa jährlich bereits 50.000 Tonnen Lithium-Ionen-Batterien in Haushaltsgeräten verkauft werden. Bis 2025 soll diese Menge mindestens bis auf 150.000 Tonnen steigen. Ein in Kooperation mit der Technischen Hochschule Aachen entwickeltes und vom Bundesumweltministerium gefördertes Verfahren biete bereits heute die Verwertungsmöglichkeit für 2.000 Tonnen Lithium-Ionen-Batterien, erklärt Accurec. Die Akkus werden klassifiziert, sortiert und gegebenenfalls demontiert bevor sie in der thermischen Behandlungsanlage der Currenta GmbH in Leverkusen von organischen Bestandteilen befreit werden.
Der Recycler erhält dann inerte Batteriezellen zurück. In einem aufwendigen mechanischen Prozess werden anschließend Kupfer, Aluminium, Stahl und Ni-Co-Konzentrat zurückgewonnen. Das Gesamtverfahren zeichne sich durch hohe Sicherheit und hohe Recyclingeffizienz aus, betont der Recycler. Das Augenmerk der nächsten Entwicklungsstufe liege auf einer verbesserten Rückgewinnungsbandbreite, um auch kritische Rohstoffe wie Lithium und Graphit kostengünstig zu verwerten. So soll auch der stark gestiegene Rohstoffbedarf für die Elektromobilität aus dem Recycling gedeckt werden.
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