Der Energieverbrauch in Deutschland wird in diesem Jahr erneut zurückgehen. Auf Basis der jetzt vorliegenden Zahlen für den Energieverbrauch der ersten neun Monate rechnet die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) für das Gesamtjahr 2019 mit einem Rückgang des Energieverbrauchs in Deutschland um gut 2 Prozent auf etwa 12.810 PJ bzw. 437 Mio. t SKE. Da der Verbrauch an Kohlen besonders stark rückläufig war und die erneuerbaren Energien weiter zulegen konnten, geht die AG Energiebilanzen von einem merklichen Rückgang bei den CO2-Emissionen aus.
Nach vorläufigen Berechnungen der AGEB sank der Energieverbrauch in Deutschland in den ersten neun Monaten um 2,3 Prozent auf 9.258 PJ beziehungsweise 315,9 Mio. t SKE. Für den gesunkenen Verbrauch macht die AG Energiebilanzen Verbesserungen bei der Energieeffizienz, Substitutionen im Energiemix, den konjunkturell bedingten Rückgang des Energieverbrauchs in den energieintensiven Industriezweigen sowie den fortschreitenden Strukturwandel verantwortlich.
Verbrauchssteigernd wirkten die etwas kühlere Witterung, die Zunahme der Bevölkerung sowie eine noch immer leicht wachsende Wirtschaftsleistung. Die verbrauchssteigernden Faktoren lagen jedoch in Summe deutlich unter den verbrauchssenkenden. Bereinigt um den Einfluss der Witterung hätte der Rückgang nach Berechnungen der AG Energiebilanzen bei gut 3 Prozent gelegen.
Anteil Erneuerbarer am Primärenergieverbrauch erhöhte sich auf 14,8 Prozent
Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch in den ersten neun Monaten des Jahres um 4 Prozent. Die Windkraft erhöhte ihren Beitrag um 17 Prozent. Bei der Wasserkraft gab es einen Zuwachs von 8 Prozent. Die Solarenergie legte nur leicht um 1 Prozent zu und die Biomasse verharrte auf dem Niveau des Vorjahres. Der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Primärenergieverbrauch erhöhte sich auf 14,8 Prozent.
Der Verbrauch von Mineralöl lag in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres insgesamt um 1,9 Prozent über dem des Vorjahreszeitraums. Bei leichtem Heizöl waren Zuwächse um rund ein Viertel zu verzeichnen. Der Erdgasverbrauch erhöhte sich um 3,9 Prozent. Zu diesem Anstieg trug neben dem hohen Heizbedarf im kühleren Frühjahr vor allem der gestiegene Einsatz von Erdgas in Kraftwerken bei.
Der Verbrauch an Steinkohle verzeichnete starke Rückgänge und verminderte sich in den ersten neun Monaten insgesamt um mehr als 18 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In der Strom- und Wärmeerzeugung kam es zu Rückgängen von über 30 Prozent, da mehr Strom aus erneuerbaren Energien und Erdgas erzeugt wurde. Die Stahlindustrie verminderte ihren Einsatz um gut 3 Prozent. Der Verbrauch von Braunkohle lag in den ersten neun Monaten ebenfalls im Minus und verringerte sich um 21,7 Prozent. Bei der Kernenergie kam es im Vergleich zum Vorjahr zu einer Abnahme der Stromproduktion um gut 3 Prozent.