Der Darmstädter Batteriehersteller für die Elektromobilität Akasol steht vor der Übernahme durch eine Tochter der BorgWarner-Gruppe. Vorstand und Aufsichtsrat der Akasol AG „begrüßen und unterstützen das Angebot und empfehlen in ihren Stellungnahmen den Akasol-Aktionären dessen Annahme“, heißt es in einer Mitteilung von Akasol. BorgWarner entwickelt Antriebssysteme für die Automobilindustrie. Die Tochter ABBA BidCo AG hat ein Übernahmeangebot für Akasol unterbreitet.
„Der Vorstand und Aufsichtsrat der Akasol AG sind sich einig, dass der Zusammenschluss mit BorgWarner für Akasol der richtige Schritt ist, damit unser Unternehmen die zukünftigen globalen Marktpotenziale noch besser nutzen kann“, heißt es bei Akasol. Mit dem weltweit wachsenden Elektromobilitätstrend und in Verbindung mit den Vorteilen im Rahmen der Kooperation mit BorgWarner ergäben sich für Akasol „hervorragende Expansionschancen, die in dieser Größenordnung in der bisherigen Struktur nicht möglich gewesen wären“, sagt Akasol-CEO Sven Schulz.
„Richtiger Partner für die zunehmende Internationalisierung des Geschäfts“
BorgWarner verfolge eine „klare und konsequente Strategie im Bereich alternativer Antriebstechnologien“ und sei mit rund 100 internationalen Standorten der „richtige Partner für die zunehmende Internationalisierung des Geschäfts“. Darüber hinaus werde erwartet, dass Akasol auch vom Lieferantennetzwerk des Global Players profitieren werde. „Ich persönlich bin hoch motiviert, Akasol gemeinsam mit unserem CFO Carsten Bovenschen, allen Gründern und dem Management-Team weiterzuführen und das nächste erfolgreiche Kapitel unserer Unternehmensgeschichte aktiv mitzugestalten“, so Schulz weiter. Auch die Mitarbeiter sähen der Veränderung „positiv entgegen“ und seien „hoch motiviert, den Wandel aktiv zu gestalten und zu begleiten“. Das Darmstädter Unternehmen werde dabei als eigenständige Marke weiter bestehen bleiben.
BorgWarner und Akasol erwarten in der Zukunft einen weltweiten Nachfrageanstieg nach Batteriesystemen zur Elektrifizierung des Verkehrssektors – unter anderem getrieben durch Energie- und Klimaziele durch internationale Gesetze und Regularien sowie durch Fördermaßnahmen, die der Elektromobilität schneller zum Durchbruch verhelfen sollen. BorgWarner beabsichtige, Akasols Produktportfolio sowie die Expertise im Bereich von Hochleistungs-Lithium-Ionen-Batteriesystemen bei der weiteren Entwicklung „intensiv zu fördern“, heißt es. In diesem Zusammenhang erhalte Akasol vom zukünftigen Hauptaktionär finanzielle Unterstützung für weitere Wachstumsschritte, Zugang zum BorgWarner-Kundenstamm sowie zum Lieferantennetzwerk und den internationalen Produktionsstandorten. „Ziel ist es dabei, ein umfassendes und wettbewerbsfähiges globales Angebot an Batteriesystemlösungen und verwandtem Zubehör für die Elektromobilitätsbranche zu schaffen.“
„Gemeinsam mit BorgWarner werden wir die Technologie- und Marktführerschaft von Akasol für hoch entwickelte Batteriesysteme weiter ausbauen und unsere Marktposition nochmals stärken“, sagt Carsten Bovenschen, CFO der Akasol AG. Das Unternehmen bleibe damit sowohl in Europa als auch auf dem amerikanischen Kontinent ein attraktiver und expandierender Anbieter der zentralen Komponente für den elektrischen Antrieb. „BorgWarner kann uns bei unserem dynamischen Wachstum und dem damit verbundenen weiteren Personalaufbau zur Schaffung der notwendigen Strukturen, beispielsweise am neuen Akasol-Hauptsitz in Darmstadt, an unserem Serienproduktionsstandort in Langen und an unserem US-Standort in Hazel Park, Michigan, optimal unterstützen.“
Akasol-Gründer mit knapp 60 Prozent der Anteile haben Angebot der ABBA BidCo AG bereits zugestimmt
Der Angebotspreis in Höhe von 120,00 € je Akasol-Aktie enthält einen Aufschlag von 14,9 Prozent auf den Xetra-Schlusskurs vom 12. Februar 2021, einen Aufschlag von 23,4 Prozent auf den volumengewichteten Drei-Monats-Durchschnittskurs sowie einen Aufschlag von 44,2 Prozent auf den volumengewichteten Sechs-Monats-Durchschnittskurs vor Ankündigung des Übernahmeangebots. Die Angebotsunterlage wurde von der BorgWarner-Tochtergesellschaft ABBA BidCo AG auf der Webseite www.abba-angebot.de veröffentlicht.
Die Entscheidung über Annahme oder Ablehnung des Angebots obliege jedem Akasol-Aktionär individuell, heißt es weiter. „Vorstand und Aufsichtsrat empfehlen allen Aktionären, die auf der Unternehmenswebseite von Akasol veröffentlichten Stellungnahmen sorgfältig zu lesen. Dort werden die Hintergründe der Empfehlungen von Vorstand und Aufsichtsrat ausführlich erläutert.“ Die Durchführung des Angebots setzt eine Mindestannahmequote von 50 Prozent plus einer Aktie sowie die Erfüllung weiterer üblicher Vollzugsbedingungen voraus, darunter regulatorische Freigaben. Sven Schulz (über die Schulz Group GmbH) sowie die weiteren Gründer von Akasol, die gemeinsam über einen Aktienanteil von rund 59,4 Prozent verfügen, haben das Angebot der ABBA BidCo AG bereits angenommen. (Quelle für Beitragsbild: Akasol)
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