Allego ändert bundesweit zum 1. Juli 2019 die Tarife an seinen Ladesäulen. Die vor mehr als 18 Monaten eingeführten Pauschalpreise werden abgeschafft und die Ladevorgänge wieder kilowattstundengenau berechnet.
Der Ladeinfrastrukturbetreiber reagiert mit diesem Schritt laut einer Mitteilung auf die Vorgaben des Gesetzgebers und der Eichämter. Diese ließen gemäß der Preisangabenverordnung das pauschale Abrechnen nach Zeit nicht mehr zu. Die geladenen Mengen müssten gegenüber den Kunden nun kilowattstundengenau abgerechnet werden.
Für das AC-Laden bis 22kW verlangt Allego dann 0,41 € pro kWh und für das DC-Laden (50kW bis 350 kW) 0,59 € brutto. Die Endkundenpreise können pro Ladevorgang in Abhängigkeit von Mobilitätsanbietern oder E-Roaming-Plattform variieren.
Wie die gesamte Branche war Allego Anfang 2018 auf so genannte Session Fees ausgewichen, um Konflikte mit dem Eichrecht zu vermeiden, heißt es. Die Festpreise sollten vor allem den Transparenzansprüchen des Gesetzgebers gerecht werden. Allerdings verstoßen laut zuständiger Behörden genau dieses Tarifmodell gegen die Preisangabenverordnung. Deshalb erfolgt nun die Rückkehr zur Abrechnung nach Stromverbrauch.
Bis Ende 2019 sollen alle AC-Ladesäulen von Allego eichrechtskonform werden. Für die DC-Schnellladesäulen arbeite das Unternehmen wie alle Betreiber noch an einer Lösung. Sie soll voraussichtlich Mitte 2020 zur Verfügung stehen.
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