Zum zwölften Mal in Folge hat die Deutsche Energie-Agentur (dena) auf ihrem Energiewende-Kongress den „Energy Efficiency Award“ für herausragende Energieeffizienzprojekte in privaten und öffentlichen Unternehmen verliehen.
Die Awards gingen in der Kategorie Energiewende 2.0 an den Kupferhersteller Aurubis in Hamburg sowie in der Kategorie Energieeffizienz: von clever bis digital an den Flughafenbetreiber Fraport und MeteoViva in Frankfurt (Main). Preisträger der Kategorie Energiedienstleistungen und Energiemanagement sind das indische Energie-Start-up Smart Joules zusammen mit dem St. Stephen‘s Hospital in Delhi. Der Publikumspreis, der bei einem Live-Pitch auf dem Kongress verliehen wurde, ging an die Verwaltung der Stadt Zhovkva in der Ukraine.
Die dena vergibt den Energy Efficiency Award, um auf Erfolgsgeschichten in Unternehmen aufmerksam zu machen, welche die Energiewende aktiv mitgestalten. Insgesamt hatten sich in diesem Jahr 104 Energieeffizienzprojekte für die Auszeichnung beworben: 72 Bewerber kamen aus Deutschland, weitere 32 aus dem europäischen und internationalen Raum. Die Auszeichnung wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert und durch die Premium-Partner Danfoss und KfW unterstützt. Die Auszeichnung ist mit Preisgeldern von insgesamt 30.000 Euro dotiert.
Aurubis punktet mit Abwärmenutzung
Nachdem bereits 5 der der 14 Energieeffizienzprojekte, die dena für den Energy Efficiency Award nominiert hatte, auf die Nutzung von Abwärme setzten, punktete hier auch die Aurubis AG.
Der Kupferhersteller nutzt entstehende industrielle Abwärme im eigenen Unternehmen und liefert zudem erhebliche Wärmemengen an die enercity Contracting Nord GmbH, die diese zur Beheizung der Hamburger HafenCity Ost nutzt.
Fraport und MeteoViva setzen auf Digitalisierung
Zentraler Baustein des gemeinsamen Energieeffizienzprojektes von Fraport und MetoViva ist ein digitales Simulationsmodell, das die Energieflüsse des Gebäudes abbildet. Die Simulation wird zur aktiven Steuerung der Gebäudeleittechnik in der Firmenzentrale genutzt. Auf ihrer Basis wurde der Energiebedarf des Gebäudes und der eingesetzten Technik analysiert, entsprechende Optimierungsstrategien für den Betrieb von Heizung und Kühlung festgelegt und erfolgreich umgesetzt.
Das Projekt zeigt, dass durch Digitalisierung auch bei hohen Standards noch Energieeffizienzsteigerungen zu erreichen sind, so die dena.
Smart Joules verbessert die Energiebilanz des St. Stephen‘s Hospital
Im Rahmen einer Kooperation wurde ein digitales Energiemanagementsystem aufgebaut, das die Grundlage für zahlreiche Energieeffizienzmaßnahmen bildet. Smart Joules installierte im Krankenhaus eine internetbasierte Mess- und Steuerungstechnologie zur kontinuierlichen Optimierung des Energiesystems. Die Technologie protokolliert Energie- und Leistungsdaten von über 100 Anlagen und sendet entsprechende Warnhinweise, wenn an Anlagen kritische Daten gemessen werden.
Dem indischen Start-up ist es laut dena damit gelungen, mit innovativen, internetbasierten Technologien ein erfolgreiches Geschäftsmodell für Energieeffizienz in einem Schwellenland zu entwickeln.
Publikumspreis für innovatives Konzept
Bereits zum zweiten Mal konnten sich Unternehmen mit Konzepten für den Publikumspreis des Energy Efficiency Award bewerben. Das auf dem dena Energiewende-Kongress anwesende Fachpublikum stimmte live während der Preisverleihung für die Vergabe des Publikumspreises an die Verwaltung der Stadt Zhovkva für ein energieeffizientes Wohngebiet in der Ukraine.
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