Um satte 18 Prozent hat die weltweite Beschäftigung in den Wirtschaftsbereichen der erneuerbaren Energien im Jahr 2023 zugelegt. Das zeigen die jetzt von der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien (Irena) und der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) vorgelegten Zahlen. Der Zuwachs entspricht rund zweieinhalb Millionen Jobs, die vor allem im Bereich der Solarstromerzeugung entstanden sind.
Die Analyse von Irena und ILO ist das Titelthema der Ausgabe 41.2024 von ContextCrew Neue Energie. Die Auswertung zeigt einen Sprung bei der globalen Beschäftigung im PV-Bereich von 4,90 Millionen Arbeitsplätzen auf inzwischen 7,11 Millionen im Jahr 2023. Deutschland liegt hier im Trend: Nach der Auswertung ist die Zahl der Solararbeitsplätze im Zuge des stark beschleunigten Ausbaus um mehr als die Hälfte auf 155.000 Stellen gestiegen. Auf die Windenergie entfallen hierzulande 109.000 Stellen.
Weltweit liegt die Biokraftstoffproduktion auf Platz 2 der größten Arbeitgeber im Bereich der erneuerbaren Energien. Hier führt Brasilien, auf das ein Drittel sämtlicher Arbeitsplätze entfällt. Insgesamt konnte der Bioenergiebereich rund 300.000 neue Arbeitsplätze schaffen, inzwischen beschäftigen die unterschiedlichen Branchenbereiche 3,88 Millionen Menschen.
Defizit bei der weltweiten Energiewende: Frauenanteil nur bei 32 Prozent
Die Analyse von Irena und ILO zeigt eine nach wie vor bestehende Unwucht bei der globalen Energiewende: Mit einem Frauenanteil von 32 Prozent an der Gesamtzahl der Beschäftigten im Bereich der erneuerbaren Energien ist das Geschlechterverhältnis in diesem Sektor nach wie vor unausgeglichen, auch wenn die Zahl der Arbeitsplätze stetig zunimmt. Um der wachsende Nachfrage nach verschiedenen qualifizierten Fachkräften im Rahmen der Energiewende nachzukommen, müsse die Politik Maßnahmen zugunsten einer vielfältigeren Arbeitnehmerschaft und besseren Gleichstellung der Geschlechter unterstützen. Es sei eine wesentliche Aufgabe von Bildung und Ausbildung, vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen, Jugendliche sowie Angehörigen von Minderheiten und benachteiligten Gruppen zu schaffen.
Grüne wollen bei Themen Bioenergie und Strommarktdesign schnell vorankommen
Derweil wird in Deutschland kontrovers darüber debattiert, wie es mit dem Ausbau der Bioenergie weitergehen soll. Die Bundestagsfraktion der Grünen und das BMWK befassen sich aktuell intensiv mit dem Thema. In der laufenden Legislaturperiode wolle man noch wichtige Weichen stellen, sagte Katrin Uhlig, die für die Grünen-Fraktion im Energieausschuss des Bundestags sitzt, im Zuge einer digitalen Veranstaltung des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE). Man sei sich bewusst, dass die Zeit gerade mit Blick auf die Post-EEG-Phase im Biogassegment dränge.
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