Der Aufbau von Elektrolyseuren spielt im Zuge des Hochlaufs der Wasserstoffwirtschaft eine wichtige Rolle. Wie beim Ausbau der Erneuerbaren im Stromsektor muss aber auch beim grünen Wasserstoff die Netzinfrastruktur passen. RWE und OGE haben nun ein nationales Infrastrukturkonzept mit dem Namen „H2ercules“ entwickelt. Das 3,5-Mrd.-€-Projekt soll die Zentren der Wasserstofferzeugung im Norden mit den industriellen Endverbrauchern im Westen und Süden des Landes verbinden.
Das H2ercules-Projekt und die aktuellen Entwicklungen rund um den Ausbau der Transportinfrastruktur für Wasserstoff thematisiert der Titelbericht von ContextCrew Neue Energie 13.2022. RWE will bis 2030 rund ein Gigawatt an Elektrolyseleistung realisieren und große Mengen an Wasserstoff importieren.
OGE soll dafür Sorge tragen, dass der Wasserstoff auch bei den Kunden ankommt. Hierzu sollen bestehende Erdgasleitungen umgestellt und ergänzend neue Leitungen gebaut werden. Auf diesem Weg könnte ein Leitungsnetz von rund 1.500 km entstehen, RWE spricht vom „ersten Wasserstoff-Schnellweg in Deutschland“.
Zu den Elektrolyseuren, die künftig im Norden große Mengen an Wasserstoff bereitstellen, könnte auch eine Anlage auf dem Gelände des stillgelegten Kohlekraftwerks Moorburg gehören. Eine Machbarkeitsstudie kam jetzt zu dem Ergebnis, dass eine entsprechende Nachnutzung wirtschaftlich darstellbar ist. Alternativen wie ein Biomasse-Heizkraftwerk konnten nicht punkten.
Dass die Bioenergie auch langfristig ihre Rolle in der weltweiten Energiewende findet, davon geht die Internationale Agentur für erneuerbare Energien (Irena) aus. Was im jüngsten Irena-Bericht steht, haben wir hier zusammengefasst.
- RWE und OGE wollen ersten „Wasserstoff-Schnellweg“ in Deutschland aufbauen
- Irena: Bis 2030 jährlicher Investitionsbedarf für Energiewende von 5,7 Billionen USD
- Machbarkeitsstudie für Standort Moorburg: Elektrolyseur schlägt Biomasse-Heizkraftwerk
- Marktreaktion: Mehr Rapsöl als Lebensmittel – weniger zur Erzeugung von Biodiesel
- Stora Enso Maxau: KWK-Wärme aus Papierproduktion für Karlsruher Fernwärme