Die Resonanz war beträchtlich: Mehr als 160 geladene Gäste und Journalisten waren am vergangenen Mittwoch in Mannheim auf dem Gelände des Grosskraftwerks, um der Inbetriebnahme von Deutschlands größter Flusswärmepumpe beizuwohnen. Das 20-MW-Projekt ist ein weiterer Baustein auf dem Dekarbonisierungspfad der Mannheimer MVV, die bereits bis 2030 die Fernwärme von Mannheim und Umgebung ohne den Einsatz von fossilen Energien bereitstellen will. Der Technologie bescheinigen Experten ein erhebliches Potenzial im Zuge der Wärmewende.
Der Titelbereich von ContextCrew Neue Energie 42.2023 ist dem Mannheimer Projekt zur Nutzung der Rhein-Wärme sowie dem Themenfeld der Großwärmepumpen gewidmet. Kurz vor der Inbetriebnahme der Flusswärmepumpe wurde in Cottbus eine Forschungsanlage für Großwärmepumpen eingeweiht. Und am Bodensee haben Partner die nächsten Schritte zur Nutzung der Wärme von Deutschlands größtem Binnengewässer getan. Derweil hat sich die Deutsche Energie-Agentur (dena) Gedanken dazu gemacht, wie Modelle für eine zukünftige Nutzung von Wärmenetzen für Dritte aussehen könnten.
Sowohl die Projektbeteiligten in Mannheim als auch Verbände der Erneuerbaren-Branche betonen, dass die Wärmewende auf einem breiten Fundament an Technologien fußen sollte, zu denen die Wärmepumpen, aber auch etwa Abwärme, Solarthermie, Tiefengeothermie und die Biomasse gehören sollten.
„Aktuell und auch perspektivisch stellt die Bioenergie den mit Abstand größten Teil erneuerbarer Wärme in Wärmenetzen und muss folgerichtig bei der Defossilisierung der leitungsgebundenen Wärme eine entscheidende Rolle spielen“, meint die Leiterin des Hauptstadtbüros Bioenergie, Sandra Rostek. Dies müsse das Wärmeplanungsgesetz widerspiegeln.
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