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Energiewoche 44/2022

„Die Welt hat in den letzten Jahren nicht genug in Energie investiert“

Noch immer schlägt der Vorschlag für die geplante Abschöpfung von Mehrerlösen von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien hohe Wellen. Aus allen Branchensegmenten kommt vor allem ein Alarmsignal: die Diskussion auch über rückwirkende Eingriffe ist Gift für die Investitionsbereitschaft. Nicht nur die Biogasbranche ist in großer Sorge, auch die Solarbranche und die Windbranche registrieren bereits Bremsspuren.

Die Zurückhaltung angesichts der ungewissen Wirtschaftlichkeit möglicher Investitionen kommt zu einer Zeit, in der sämtliche Ampel auf Grün stehen sollten, um die Energiewende schnell voranzutreiben. „Die Welt hat in den letzten Jahren nicht genug in Energie investiert“, heißt es im jetzt vorgestellten World Energy Outlook der Internationalen Energie-Agentur (IEA). Welche Trends die IEA aktuell identifiziert hat, damit befasst sich der Titeltext der neuen Ausgabe 44.2022 von ContextCrew Neue Energie.

Die IEA sieht eine hohe Dynamik bei den Energiewendetechnologien PV, Batterien und Elektrolyse. Aufgrund ihrer Vielseitigkeit spielt aber auch die Bioenergie eine Rolle im Energiesystem der Zukunft. Angesichts der begrenzten Verfügbarkeit nachhaltiger Biomasse sieht die IEA allerdings eine deutliche Verschiebung der Anwendungen für die Biomasse-basierte Energieerzeugung.

Hierzulande hat die Bioenergie nicht nur vor dem Hintergrund der Strompreisbremse einen schweren Stand. Auch der Einsatz fester Biomasse in Heizungssystemen wird über die Bundesregierung künftig nicht mehr flankiert wie bislang. Verbände der Bioenergie und der Heizungsindustrie warnen vor entsprechenden Änderungen bei der BEG und verweisen darauf, dass gerade in Immobilien mit energetisch schlechter Gesamtbilanz die Nachrüstung einer Biomasseheizung eine kostengünstige und effektive Lösung für den Klimaschutz sein kann.