Das Bundeswirtschaftsministerium hat den Referentenentwurf eines Gesetzes zu Herkunftsnachweisen für Gas, Wasserstoff, Wärme und Kälte aus Erneuerbaren Energiequellen erarbeitet. Trotz der einmal mehr sehr kurzen Beteiligungsfrist haben die Verbände Stellung zu dem Vorhaben genommen. Im Zentrum der Reaktionen steht die Frage, wie mit „dekarbonisierten“ Gasen umgegangen werden soll.
Auf dem Titel der Ausgabe 33.2022 von ContextCrew Neue Energie sind die ersten Bewertungen zum Gesetzentwurf des BMWK gegenübergestellt. Der BEE kritisiert die geplante Berücksichtigung dekarbonisierter Gase als „Etikettenschwindel“. Dekarbonisierte Gase basierten auf fossilen Rohstoffen, betont Verbandspräsidentin Simone Peter. „Diese jetzt als erneuerbar auszuweisen, läuft dem Anliegen des Gesetzes zuwider.“ Der VKU indes verlangt, dass Herkunftsnachweise immer dann ausgestellt werden, wenn „klimaneutrale und nachhaltige Energiequellen zum Einsatz kommen, „auch wenn sie nicht erneuerbar sind“.
Jenseits der Herkunftsnachweise steht die Berichtssaison im Zentrum der aktuellen Ausgabe. Das Zahlenwerk der Unternehmen zeigt eine weite Spreizung: Zu den Unternehmen, die im ersten Halbjahr eine starke Geschäftsentwicklung vorweisen können, zählen Energiekontor, PNE, MVV und RWE. Auch der Biokraftstoffhersteller CropEnergies meldet hervorragende Ergebnisse.
Dagegen waren die ersten sechs Monate für SMA Solar Technology und Nordex nicht einfach. Die Lieferschwierigkeiten bei elektronischen Bauteilen treffen auch die europäischen Wechselrichter-Hersteller mit Wucht. Wie Nordex sieht aber auch SMA optimistisch in die Zukunft, die Fundamentaldaten für die Technologieanbieter stimmen angesichts weltweiter Dekarbonisierungsanstrengungen.
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