Über prominenten Besuch konnte sich in der vergangenen Woche der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) freuen: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kam zum „Energiedialog 2023“ auf den Euref-Campus. Habeck nutzte die Gelegenheit, um Aufbruchstimmung zu erzeugen. Es sprach von Mut und Kühnheit, die erforderlich seien, um die schnelle Dekarbonisierung zum Erfolg werden zu lassen. Und er sprach von Verantwortung und „politischer Disziplin“.
Der Titelbereich der Ausgabe 7.2023 von ContextCrew Neue Energie geht der Frage nach, wo die Energiewende aktuell steht und was auch am „Mindset“ der Akteure in Politik und Wirtschaft korrigiert werden kann und muss, um schnelle Fortschritte zu erreichen. Denn es geht um mehr als um optimierte Rahmenbedingungen, machte Habeck deutlich. Es geht darum, Risiken einzugehen und zu gestalten, auch wenn die Rahmenbedingungen weit davon entfernt sind, optimal zu sein.
Dass die Defizite beim Umbau der Energie- und Wirtschaftssysteme in Richtung Dekarbonisierung noch groß sind, ist weithin bekannt. Einmal mehr dokumentiert werden sie durch den „Fortschrittsmonitor Energiewende“, den BDEW und EY jetzt vorgelegt haben. Auch er macht deutlich, dass bis dato viele Chancen ungenutzt sind und eine Vervielfachung des Ausbautempos der erneuerbaren Energien notwendig ist.
Hilfreich für eine konstruktive Perspektive ist die große Zahl von Fortschritten, die es auf den unterschiedlichen Ebenen der Energiewende gibt. Seien es steuerbare Biogasanlagen, die automatisch Strom erzeugen, wenn Wind- und Solaranlagen keine ausreichende Produktion bereitstellen oder geplante Agri-PV-Großprojekte, die landwirtschaftliche Erträge mit Solarstromerträgen kombinieren. Es gibt jede Menge guter Gründe, mit positiver Energie den Umbau der Versorgungssysteme voranzutreiben.
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