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Energiewoche 17/2025

IEA sieht Energiewende als „riesige Chance für Deutschland“

Nicht immer war die Internationale Energie-Agentur (IEA) eine Instanz, die der weltweiten Energiewende eine hohe Dynamik zugetraut hat. Inzwischen lesen sich die Analysen der IEA durchaus anders. Bemerkenswert ist dennoch, wenn die Agentur die Transformation des Energie- und Wirtschaftssystems hierzulande als eine „riesige Chance für Deutschland“ darstellt.

Auf dem Titel der Ausgabe 17.2025 von ContextCrew Neue Energie stellen wir die Ergebnisse der „Länderprüfung Energiepolitik“ durch die IEA vor. Die IEA hebt nicht nur die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Potenziale der Energiewende hervor, sie zeigt auch, an welchen Stellschrauben zu drehen ist, um die weitere Umgestaltung der Energiesysteme zur vollständigen Defossilisierung zu einem Erfolg zu machen.

Im Kern sind es drei Bereiche, die Deutschland aus Sicht der IEA in den Blick nehmen muss. Im Zuge der Sektorkopplung sei es von besonderer Bedeutung, das Stromsystem zu optimieren. Große Baustellen sind zudem die Wärme- und die Verkehrswende, die nun verstärkt in den Fokus genommen werden müssten. Als dritten Punkt nennt die IEA die Stärkung der Rolle von Wasserstoff im Energiesystem.

Energiewende: Rückstand im Verkehrssektor besonders ausgeprägt

Mit Blick auf die Verkehrswende meldet sich die Biokraftstoffbranche beständig zu Wort und gibt zu bedenken, dass zertifizierte biogene Kraftstoffe eine effektive Möglichkeit sind, den CO2-Fußabdruck des Verkehrssektor bereits im aktuellen Fahrzeugbestand zu verringern. Der Bundesverband der Bioethanolwirtschaft hat die aktuelle Lage am deutschen Markt im Jahr 2024 ausgewertet. Bemerkenswert ist, dass der Marktanteil der Benzinsorte Super E10 2024 weiter gewachsen ist und inzwischen 27,4 Prozent erreicht hat. Der Preisabstand zwischen den Benzinsorten Super E10 und Super (E5) beträgt bundesweit rund 5 bis 6 Cent / Liter. Dazu trage auch der seit einigen Jahren stetig steigende nationale CO2-Preis für fossile Kraft- und Brennstoffe bei, der für nachhaltige erneuerbare Kraftstoffanteile nicht anfällt, führt der BDBe aus.

Fortschritte in Sachen THG-Reduktion gibt es aber auch durch den Einsatz von Elektrofahrzeugen statt Verbrennern. Eine Analyse mehrerer Institute zeigt, dass Fördermittel im Bereich des Straßengüterverkehrs hier zu THG-Minderung und Nachfrageanstieg nach alternativen Antrieben beigetragen haben. Für einen erfolgreichen Markthochlauf sind dem Papier zufolge jedoch weiterhin eine gezielte Förderung schwerer Nutzfahrzeuge, ein beschleunigter Infrastrukturausbau, eine technologiespezifische Förderung sowie verlässliche Anreize – insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen – erforderlich.

4 Gigawatt Neugenehmigungen im Bereich Windenergie im ersten Quartal 2025

Wie die IEA in ihrer Länderanalyse deutlich macht, sind die Bemühungen zur Dekarbonisierung im Energiesektor bereits deutlich weiter fortgeschritten. Das unterstreichen auch die jetzt von der Fachagentur Wind und Solar vorgelegten Analysen zur Genehmigungsentwicklung im ersten Quartal.

In den ersten drei Monaten wurden demnach über 4 Gigawatt (GW) neue Windenergieleistung genehmigt – so viel wie noch nie in einem Frühjahr. Es ist bereits das dritte Quartal in Folge, in dem die 4-Gigawatt-Schwelle mit Genehmigungen überschritten wurde. Und wieder ist es Nordrhein-Westfallen, das mit einem Anteil von 43 Prozent bzw. 1,7 GW das Ranking der Genehmigungszahlen mit großem Abstand anführt. An zweiter Stelle folgt Niedersachsen, wo 0,8 GW Leistung genehmigt wurden. Weitere Details zum Ausbau der Windenergie können der Tabelle entnommen werden.