Nicht weniger als 83 Fragen hat die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag an die Bundesregierung gestellt, um einen Einblick in die Planungen in Sachen Kraftwerksstrategie zu gewinnen. Die Regierung hat jetzt geantwortet – und das in einer Ausführlichkeit, die zumindest weit über das hinaus geht, was im Rahmen der Bekanntgabe der Einigung auf wichtige Bestandteile der Strategie zu hören war. Gleichwohl bleiben einige Fragen an die Strategie weiter unbeantwortet.
Der Titelbereich von ContextCrew Neue Energie 11.2024 stellt die Antwort der Bundesregierung und die aktuelle Diskussion über die Kraftwerksstrategie vor. Der Fokus auf „No-regret“-Maßnahmen im Zuge der bisherigen Vereinbarungen zur Strategie macht deutlich, dass für das Puzzle eines konsistenten Rahmens, der neben steuerbaren Kraftwerken auch eine sachgerechte Einbindung weiterer Flexibilitäten wie Energiespeicher oder V2G berücksichtigt, noch nicht alle Teile zusammengetragen wurden.
In Sachen steuerbare Kraftwerke wird die Bioenergiebranche nicht müde, ihr Alternativangebot zu auf absehbare Zeit fossil betriebenen „H2-ready“-Kraftwerken zu protegieren. Mit Unverständnis reagiert Jörg Dürr-Pucher, Vorsitzender der PEE BW auf die Tatsache, dass in der Einigung zur Kraftwerksstrategie zwar von Technologieneutralität gesprochen, aber mit keinem Wort der bundesdeutsche Biogasanlagenpark erwähnt wird.
Die bedeutende Rolle von Bioenergie nicht nur am Strommarkt, sondern vor allem auch in den Bereichen Wärme und Verkehr machen die jüngsten Auswertungen der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) deutlich. Am Strommarkt dominiert als „Leistungsträger“ der Erneuerbaren die Windenergie. Erstmals erzeugten Windenergieanlagen im Jahr 2023 mehr Strom als Braun- und Steinkohlekraftwerke zusammen.
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