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Energiewoche 18/2025

Paradigmenwechsel am europäischen PPA-Markt

Die Entwicklung der Strompreise sorgt auf Seiten der Industrie immer wieder für Kopfzerbrechen. Dabei geht es nicht allein mehr um die Höhe des Preises an den Großhandelsmärkten, auch die zunehmende Volatilität erfordert eine strategische Herangehensweise. Der Markt bietet hier gerade größeren Akteuren über das Instrument von Power Purchase Agreements (PPA) die Chance, stabile Strompreise mit Dekarbonisierung der Beschaffung zu kombinieren. Wie eine aktuelle Analyse des Beratungshauses Trio zeigt, ändert sich gerade Grundsätzliches in der Struktur des europäischen PPA-Markts.

Das jetzt von Trio vorgelegte Papier ist das Titelthema der Ausgabe 18.2025 von ContextCrew Neue Energie. Der Trio-Bericht zeigt, dass angesichts wachsender Marktrisiken – etwa durch zunehmende Negativpreisphasen – das Absicherungsbedürfnis der Offtaker noch stärker in den Fokus rückt. Ergebnis sind unter anderem technologisch stärker differenzierte – und kleinere PPA-Deals. Auch rücken immer mehr kleinere Unternehmen an den Markt, die in Pools bessere Konditionen erreichen können als allein – und dank einer verbesserten Absicherung an den europäischen Märkten auch als Vertragspartner für langfristige Abschlüsse in Betracht kommen.

Ein Blick in das PPA-Dossier von ContextCrew Neue Energie
  • Geschäftsmodell Power Purchase Agreement (PPA): Alles Wichtige zum Megatrend: Power Purchase Agreements (PPA) oder langfristige Stromabnahmeverträge sind aus dem deutschen Energiemarkt schon lange nicht mehr wegzudenken. ContextCrew Neue Energie begleitet das Thema PPA seit vielen Jahren systematisch und hat die Marktentwicklungen sowie das für das Segment besonders wesentliche regulatorische Umfeld im Rahmen eines umfassenden Dossiers aufbereitet. Das Dachdossier dient als Wegweiser zur gesamten PPA-Berichterstattung
  • PPA: Wichtige Analysen und Studien zur Marktentwicklung: Die Analyse von Trio reiht sich ein in eine lange Liste von Analysen zu den PPA-Märkten ein. Die Übersicht der ContextCrew stellt einen Kurzüberblick mit Verweisen auf die ausführliche Berichterstattung und Originaldokumente bereit.
  • Power Purchase Agreements: PPA-Deals am deutschen Markt: Die Zahl der Abschlüsse langfristiger Stromabnahmeverträge hat in Deutschland im Jahr 2024 weiter zugenommen. Ein Überblick über die Deals, über die ContextCrew Neue Energie ausführlicher berichtet, findet sich in einer entsprechenden Übersicht mit Links zu den Berichten.
  • Aktuelle PPA-Deals an den europäischen Märkten: Symmetrisch zum deutschen Markt bildet die Berichterstattung der ContextCrew auch den europäischen Markt ab, auch wenn es hier tendenziell um Leuchtturmprojekte geht und der Detailgrad niedriger ist als mit Blick auf den deutschen Markt.
  • PPA-Marktplätze und Plattformen: Plattformen gewinnen im Zuge der Digitalisierung zunehmend an Bedeutung. Gerade beim Thema PPA können sie eine wichtige Informationsfunktion erfüllen. Das PPA-Dossier bietet einen Einstieg in das Thema und verweist auf wichtige Plattformen am Markt.
  • Portalseite PPA: Als eines von sieben Schlüsselthemen rund um die Transformation von Energie- und Wirtschaftssystem bietet ContextCrew neue Energie den Direktzugriff zur aktuellen PPA-Berichterstattung über die Portalseite. Hier finden sich auch die jeweils aktuellen PPA-Preistrends.

Am Montag rückte mit Blick auf das Strommarktdesign die Veröffentlichung des „Bidding Zone Review“ der europäischen ÜNB in den Fokus. Die europäischen Übertragungsnetzbetreiber schreiben darin, dass eine Aufteilung von Deutschland und Luxemburg in fünf Gebotszonen den höchsten positiven monetären Nutzen in Bezug auf das Kriterium der wirtschaftlichen Effizienz erzielen würde. Der Weg zu einer solchen Aufteilung der Stromgebotszone scheint allerdings sehr weit zu sein.

Koalitionsvertrag: „Wir halten an einer einheitlichen Stromgebotszone fest“

Die Energieverbände BDEW und VKU warnen vor einem entsprechenden Schritt, der nicht zuletzt von Ökonomen wiederholt gefordert wurde. Auch die deutschen Übertragungsnetzbetreiber veröffentlichten parallel eine „Einordnung“ zum Bidding Zone Review, in der sie die Ergebnisse als „nicht geeignet“ für eine Entscheidung über die Aufteilung der Gebotszone bezeichnen. Last but not least gibt es noch den Koalitionsvertrag von Union und SPD: „Wir halten an einer einheitlichen Stromgebotszone fest“, heißt es darin unmissverständlich.

Auch Agora Energiewende lieferte jüngst einen Beitrag zur Debatte – mit einer deutlich positiveren Bewertung eines Strompreiszonensplits. Lokale Strompreise könnten nicht nur die Kosten für Redispatch-Maßnahmen drastisch senken, sondern auch Verbraucher finanziell entlasten – ohne dabei die Versorgungssicherheit zu gefährden, heißt es in der Analyse, die Agora gemeinsam mit dem Fraunhofer IEE erstellt hat.

Entscheidende Klimavorteil der Biomasse liegt in enthaltenen Kohlenstoffatomen

Oft als Technologie der Energiewende angesichts knapper Ressourcen marginalisiert wird die Bioenergie. Eine neue Analyse schwedischer Forscher zeigt, dass die Nichtbeachtung ein teurer Fehler sein könnte: Der entscheidende Klimavorteil der Biomasse liege weniger in ihrem Energiegehalt als in den darin enthaltenen Kohlenstoffatomen, die durch Photosynthese der Atmosphäre entzogen wurden, halten die Wissenschaftler der Chalmers University of Technology fest. Wird Biomasse mit CCS genutzt, wird dieser Kohlenstoff dauerhaft gespeichert oder in Produkte eingebunden – ein Schlüsselfaktor für negative Emissionen. Ohne Biomasse müsste CO₂ direkt aus der Luft entfernt werden – und damit auf eine deutlich teurere und energieintensive Methode gesetzt werden, wie die Forschenden festhalten.