Abo

Newsletter

Energiewoche 17/2024

PPA in Deutschland: Nicht ein Markt, sondern vier Märkte

Der deutsche Energiemarkt ist ein hochreguliertes Gebilde – und in vielen Segmenten gibt es keinen echten Wettbewerb. Beim Ausbau der erneuerbaren Energien gibt es immerhin ein deutlich wachsendes marktorientiertes Instrumentarium, das auf langfristigen Vertragsbeziehungen zwischen Erzeugern und Verbrauchern fußt. Der Markt für solche Power Purchase Agreements (PPA) hat sich im vergangenen Jahr in Deutschland vervierfacht.

Der Titel der Ausgabe 17.2024 von ContextCrew Neue Energie gibt Einblicke in eine jetzt von der Marktoffensive Erneuerbare Energien der dena vorgelegte Analyse zu den aktuellen Trends. Die Analyse zeigt, dass es in Deutschland nicht nur einen PPA-Markt, sondern vier durchaus verschieden „tickende“ Marktsegmente gibt, die auch eine deutlich abweichende Dynamik aufweisen. Die meisten PPAs wurden 2023 im Photovoltaik- und Offshore-Windsegment geschlossen, „sie bilden die Haupttechnologien im derzeitigen Marktumfeld“, heißt es bei der dena.

Weitere Marktsegmente betreffen den Post-EEG-Bereich, der insbesondere für ausgeförderte Windenergieanlagen attraktiv ist. Eine Besonderheit in der Regulatorik des EEG bildet die Grundlage für ein viertes Marktsegment: Die Möglichkeit zum „Subsidy Opt-Out“ – ein temporärer Wechsel aus der geförderten in die sonstige Direktvermarktung – kann gerade in Phasen hoher Strompreise attraktiv werden, eine Möglichkeit, von der im Zuge der Energiekrise in Deutschland sogar Bioenergieanlagen Gebrauch gemacht haben.

Aktuell haben sich die Perspektiven der Bioenergie in Deutschland spürbar eingetrübt. Ein Lichtblick könnte das Solarpaket I bringen, aus Sicht der Branche reicht das alles nicht: „Wir brauchen nun dringend ein Biomasse-Paket, anstatt ein Anhängsel eines weiteren Solarpaketes zu sein.“