In drei Jahren müssen die Förderregeln für CO2-arme Erzeugungstechnologien den neuen Strommarkt-Vorgaben der EU entsprechen. Konkret heißt das, dass die Förderung der Erneuerbaren künftig im Rahmen eines Contracts-for-Differences (CfD)-Ansatzes oder eines vergleichbaren Regimes erfolgen muss. Schon seit Längerem warnen Marktakteure davor, dass eine Anpassung des Regelwerks den Rahmen für marktwirtschaftliche Ansätze wie langfristige Stromabnahmeverträge (PPA) beeinträchtigen könnte, wenn nicht auf die Interdependenz zwischen beiden Systemen geachtet wird. Energy Brainpool hat nun im Auftrag von Green Planet Energy Implikationen für die Ausgestaltung von CfD in Deutschland untersucht.
Die Analyse ist Gegenstand des Titelberichts von Ausgabe 21.2024 von ContextCrew Neue Energie. Kriterien der Bewertung zentraler Parameter bei der Ausgestaltung von CfDs sind in dem Papier Anreize für neue Erneuerbare-Energien-Anlagen, volkswirtschaftliche Folgen und die Marktintegration.
Die Marktforscher sprechen sich in ihrem Papier für ein „ausgewogenes CfD-Design“ aus. Das CfD-Design müsse ausreichend attraktiv sein, neue Projekte zu entwickeln, ohne dass der Staat bzw. die Gesellschaft viele Risiken eingeht. Zudem müssten Anreize bestehen, zumindest einen Teil der Stromerzeugung am Terminmarkt z.B. über PPAs abzusichern.
„CfDs dürfen kein starres Korsett sein, sondern müssen genügend Luft für Preissignale lassen und auch den förderfreien Ausbau weiterhin ermöglichen“, fasst Carolin Dähling, Leiterin Politik und Kommunikation bei Green Planet Energy, die Ergebnisse der Analyse zusammen. Es sei dabei „essentiell, dass Anlagenbetreiber weiterhin die Möglichkeit haben vom CfD-Modell in den PPA-Markt zu wechseln“.
Die Preise an den Strommärkten haben sich in den vergangenen Monaten wieder deutlich in Richtung des Vorkriegsniveaus zurückbewegt. Auch im Biomassebereich sind die Preise rückläufig. So sind Holzpellets seit vergangenem Sommer Monat für Monat billiger geworden. Auch der jüngste Marktbericht von EUWID zur Lage an den NawaRo-Märkten dokumentiert einen deutlichen Preisrückgang seit Februar.
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