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Energiewoche 25/2023

Steuerbare Verbrauchseinrichtungen: „Niemand muss Sorge haben, dauerhaft gedimmt zu werden“

Der Klimaschutz erfordert ein deutlich beschleunigtes Tempo beim Umbau des Energiesystems. Und nicht immer können die dynamischen Entwicklungen reibungslos aufeinander abgestimmt werden. Damit werden an verschiedenen Stellen Brückenlösungen erforderlich, um eine ungleichmäßige Dynamik auszugleichen. Ein Beispiel hierfür liefern die Verteilnetze.

Die Bundesnetzagentur hat in der vergangenen Woche konkrete Vorschläge gemacht, wie eine Übergangslösung aussehen kann, bis die Netze bis in die Wohnungen hinein intelligent ausgestaltet sind. Sprachlich nutzt die BNetzA die Idee des „Dimmens“ des Leistungsbezugs von Haushalten mit steuerbaren Verbrauchseinrichtungen. Im Gegenzug für die netzorientierte Steuerung sollen die Betreiber der steuerbaren Verbrauchseinrichtungen auch nur ein reduziertes Netzentgelt zahlen müssen. Angesichts der großen Unterschiede bei der Anschluss- und Verbrauchssituationen schlägt die Bundesnetzagentur dabei verschiedene Modelle der Entgeltreduzierung vor.

Was der Netzbehörde konkret vorschwebt, darum geht es auf dem Titel der jetzt erschienenen Ausgabe 25.2023 von ContextCrew Neue Energie. Die Energiebranche hat durchaus positiv reagiert auf die Vorschläge. Der BDEW sieht ein geglücktes Gesamtkonzept und keinen Grund für Ängste: „Niemand muss Sorge haben, dauerhaft gedimmt zu werden“.

Zu den steuerbaren Verbrauchseinrichtungen gehören Elektroautos und Wärmepumpen. Die Perspektiven für Elektroautos sind auf dem Messeverbund der Smarter E vergangene Woche in München sehr deutlich geworden. „Die Zukunft der Ladetechnologie ist bidirektional“, hieß es. Durch die Nutzung der Traktionsbatterien der Fahrzeuge entsteht ein enorm großes Speicherpotenzial, das perspektivisch netzdienlich genutzt werden kann.

Auch bei den Wärmepumpen mit ihren Wärmespeichern ist eine netzdienliche Betriebsweise möglich. Nach starker politischer Flankierung muss die Branche nun allerdings einen Rückschlag hinnehmen: Die Einigung der Koalition in Sachen GEG nimmt dem Hochlauf von ordnungspolitischer Seite Schwung. In dem Kompromiss sieht der BWP „in erster Linie eine Aufschiebung von Planungssicherheit für Industrie, Handwerk und Verbraucher“. Dagegen begrüßt die Bioenergiebranche das „Streichen diskriminierender technischer Anforderungen, speziell für die Holzenergie“.