Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat in der vergangenen Woche erneut zum Wärmepumpengipfel eingeladen und Zuversicht verbreitet. Er sei „sehr beeindruckt“, dass ein Großteil der Maßnahmen, auf die sich Politik und Akteure geeinigt haben, auf einem sehr guten Weg und die Dynamik weiter hoch sei. Tatsächlich sind bereits etliche Fragen rund um den beschleunigten Ausbau der besonders effizienten Wärmetechnologie adressiert worden. Es gibt gerade aus der Wärmepumpenbranche aber auch mahnende Worte. „Bei der Förderung tritt man auf das Gaspedal, bei den Energiepreisen zieht man die Handbremse“, sagt BWP-Geschäftsführer Martin Sabel.
Der Titelbereich von Ausgabe 39.2023 von ContextCrew Neue Energie ist der Wärmewende gewidmet. Die Wärmepumpenbranche beklagt weiterhin hohe Strompreise, die die Wirtschaftlichkeit des Betriebs von Wärmepumpen beeinträchtigt. „Insbesondere die Stromsteuer ist ein Relikt der Vergangenheit und wirkt heute den Klimazielen entgegen“, heißt es. Auch die von der Contractingbranche vorgelegten Marktzahlen dokumentieren, dass Erdgas am Wärmemarkt weiterhin eine zentrale Rolle spielt.
Der Strompreis bleibt eine, wenn nicht die zentrale Stellschraube in vielen Kontexten der Energiewende. So erstaunt es nicht, dass weiterhin mit großem Nachdruck auch über das Thema Industriestrompreis debattiert wird. Das DIW Berlin sieht in dem Vorschlag des BMWK mit einem subventionierten Strompreis von sechs ct/kWh keinen zielführenden Ansatz, während die FDP-Bundestagsfraktion in „Eigenstrom-PPA“ eine Alternative zu einem Industriestrompreis sieht.
Derweil zeigt sich der Ausbau der PV im Land weiter hoch dynamisch. Großprojekte entstehen auf der Fläche und als Agri-PV-Projekte, aber auch auf Dächern werden neue Rekordmarken gesetzt.
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