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Energiewoche 18/2022

Werden die Windenergie-Ausbauziele durch den Artenschutz zum Papiertiger?

Der Kabinettsbeschluss zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hat die im Referentenentwurf formulierten Ausschreibungsmengen für die Windenergie noch einmal angehoben. Auf dem Papier steht damit ein massiver Anstieg des Zubaus der Windenergie in den kommenden Jahren. Doch aktuell sind die Weichen dafür noch nicht gestellt. Viel Bewegung gab es beim Thema Flächen, auch in Sachen Genehmigungen sollen mit dem „Sommerpaket“ konkrete Schritte folgen. Ein Sorgenkind aus Perspektive der Windenergiebranche bleibt aber der Artenschutz.

Der Titelbereich von ContextCrew Neue Energie gibt in dieser Woche einen Zwischenstand mit Blick auf die gegenwärtige Lage der Windenergie in Deutschland. Der Geschäftsführer des Bundesverbands Windenergie (BWE), Wolfram Axthelm, sieht in der Adressierung der offenen Fragen beim Artenschutz das „Fundament“ für die Zielerreichung beim Windenergieausbau, „weder Zubauvolumen noch Flächen helfen uns, wenn das Thema Artenschutz nicht geklärt ist“.

Während sich die Windenergie bei allen offenen Punkten einer spürbaren Unterstützung von Seiten der Bundesregierung erfreut, bläst der Wind der Biokraftstoffbranche zunehmend ins Gesicht, zumindest soweit sie nicht auf Rest- und Abfallstoffe zurückgreift. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat eine neue Runde in der „Tank-oder-Teller“-Debatte eröffnet: „Agrarflächen sind weltweit begrenzt, wir brauchen sie dringend für die Ernährung“, sagte sie der „Augsburger Allgemeinen“.

Mehr Unterstützung wünscht sich auch die Energiespeicherbranche von der Bundesregierung. Im Interview mit Lumenion-CEO Peter Kordt gehen wir der Frage nach, welche Perspektiven thermische Energiespeicher besitzen – und was sich am regulatorischen Rahmen ändern müsste, um ihr Flexibilitätspotenzial zu heben.