Abo

Newsletter

Balkon-Solaranlagen: Verbraucherzentrale NRW sieht sehr großes Potenzial

Ausgabe:
Bereiche:
Themen:
Ressort:
Unternehmen:

Für deutlich mehr als eine Million Stecker-Solargeräte sieht die Verbraucherzentrale NRW sinnvolle Einsatzchancen an Balkonbrüstungen und auf Terrassen im Land. Diese Mini-Photovoltaikanlagen, die ihren Strom über Außensteckdosen direkt in die Wohnungsnetze leiten, könnten zusammen „durchaus die Leistung eines Kohlekraftwerks ans Netz bringen – ganz ohne Abgase oder aufwändigen Leitungsbau“, heißt es von Seiten der Verbraucherschützer. Bei der Schätzung habe man dabei nur Immobilien einbezogen, die für eine reguläre PV-Aufdachanlage nicht geeignet sind.

Die Verbraucherschützer sprechen von einem Potenzial von mehr als 290 GWh dezentraler Stromerzeugung pro Jahr. „Gerade für die vielen Mieterinnen und Mieter in Nordrhein-Westfalen ist die Stecker-Photovoltaik eine tolle Möglichkeit, die eigene Stromrechnung zu senken und gleichzeitig das Klima zu entlasten“, sagte Landesumweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU). Viele Mieterhaushalte könnten so – mit Einverständnis der Vermieterin oder des Vermieters –die Initiative ergreifen und „direkt vom Balkon aus für eine saubere Energiezukunft sorgen“.

Für eine Investition von 350 bis 500 € liefere ein Stecker-Photovoltaikmodul Strom im Wert von aktuell rund 54 € pro Jahr – „unter optimalen Bedingungen an einer Südfassade“, wie die Verbraucherschützer festhalten. So könne sich die Anlage nach sechs bis neun Jahren bezahlt machen und danach kleine Gewinne einbringen. Voraussetzung ist dabei, dass es gelingt, den Strom komplett selbst zu nutzen.

Noch zu viel Bürokratie beim Thema Balkon-Solar

Damit sich die Technik weiterverbreite, seien allerdings noch bürokratische Erleichterungen entscheidend, sagt Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW. „Wir beobachten bei den Netzbetreibern insgesamt eine wachsende Aufgeschlossenheit für das Thema“, berichtet Schuldzinksi. „Doch wir sehen auch, dass einige der Unternehmen für die vorgeschriebene Anmeldung der Stecker-Solargeräte immer noch sehr komplexe Unterlagen einfordern, die eigentlich für große Dachanlagen gedacht sind. Oder sie versuchen, Gebühren für einen Zählertausch zu erheben. Das läuft natürlich dem Gedanken des einfachen Solarstroms für alle zuwider.“ Hier poche die Verbraucherzentrale darauf, dass zügig flächendeckend verbrauchergerechtere Abläufe etabliert würden.

Einen umfassenden Marktvergleich der Balkon-Solaranlagen hat jüngst die Plattform MachDeinenStrom.de veröffentlicht. Dort geht man unter geeigneten Umständen sogar von einer Amortisationszeit von vier bis sechs Jahren aus. Der Balkonsolar-Markt sei in diesem Jahr „förmlich explodiert“, heißt es.

Auch interessant:

PV-Balkonmodule bis 600 Wp Leistung können direkt beim Netzbetreiber gemeldet werden

 

Mehr von ##company_names##

Verwandte Meldungen

Nachrichten kompaktKurzmeldungen: Volles Programm im Energieausschuss des Bundestags am 15. Januar

Über die Informationskanäle der Redaktion von ContextCrew Neue Energie fließen täglich mehrere Hundert Informationen zur Energiewende aus den verschiedensten Quellen. In der Online-Rubrik werfen...

WindEurope-Bilanz Umsetzung der EU-Genehmigungsregeln: „Hier muss man sich Deutschland zum Vorbild nehmen“

Europa deckt 20 Prozent seines Strombedarfs aus Windenergie. Doch der Ausbau neuer Windparks reiche bei Weitem nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen, heißt...

SolarPower EuropeEU-Solarmarkt wächst im Jahr 2024 nur noch um 4 Prozent

Nach Jahren mit einem jährlichen Wachstum von über 40 Prozent ist der EU-Solarmarkt in Europa 2024 nur um rund 4 Prozent gewachsen. Zu diesem...

Agora EnergiewendeMehr heimische Erneuerbare und CO2-arme Importe lassen Emissionen 2024 sinken

Der Jahresstart ist der geeignete Augenblick, um Bilanz zu ziehen über die Entwicklungen des Vorjahrs. Die Daten werden dabei von unterschiedlichen Institutionen analysiert, zu...

ContextCrew-Tool Energiepreis-Spektrum: Preisverläufe im Fokus

Die Entwicklung der Preisstrukturen ist im Zuge der Energiewende zunehmend volatil. Das betrifft insbesondere die Strommärkte, bei denen sich ein stark steigendes Angebot von...