Der Batteriekonzern Varta profitiert weiter von einer hohen Nachfrage und hat den Jahresausblick zum zweiten Mal angehoben. Vorstandschef Herbert Schein rechnet mit noch mehr Umsatz und Ergebnis wegen des weiter guten Laufs bei Lithium-Ionen-Batterien, teilte der Konzern jetzt mit.
Bereits im Mai hatte Varta die Prognosen angehoben. Im Juni holte sich das Unternehmen für den Kapazitätsausbau in der Lithium-Ionen-Fertigung über eine Kapitalerhöhung 100 Mio. € an frischem Geld ins Haus. Nun sorgt das brummende Geschäft dafür, dass Varta in diesem Jahr mit 320 bis 330 Mio. € Umsatz rechnet statt den bisher veranschlagten 310 bis 315 Mio. €. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erwartet das Management bei rund 72 bis 76 Mio. €. Zuletzt hatten hier noch 64 bis 67 Mio. € im Plan gestanden.
Rückenwind gibt laut Vorstandschef Schein die gute Entwicklung im ersten Halbjahr vor allem dank der hohen Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien für Hörgeräte und kabellose Kopfhörer, die im Segment Microbatteries gefertigt werden. Der Umsatz stieg um 15,8 Prozent auf 151,5 Mio. €. Das operative Ergebnis legte gar um mehr als die Hälfte auf 37,2 Mio. € zu. Unter dem Strich lag der auf die Aktionäre entfallende Überschuss mit rund 19,1 Mio. € um knapp die Hälfte über dem Vorjahreswert.
Segment Power & Energy hat sich planmäßig entwickelt
Das Geschäft mit größeren Energiespeichern für das Zuhause von Privatkunden sei noch klein. Das Segment Power & Energy, das von der Varta Storage GmbH gesteuert wird, hat sich in den ersten sechs Monaten im Geschäftsjahr 2019 planmäßig entwickelt. Der Umsatz ist im ersten Halbjahr um 3,6 Prozent auf 25,0 Mio. € gestiegen, wobei der Umsatz im zweiten Quartal um 6,5 Prozent im Vorjahresvergleich gewachsen ist.
Der Anlauf der neuen Kundenprojekte bei den Batterie Packs wird laut Varta zu einem deutlichen höheren Umsatz im zweiten Halbjahr im Vergleich zum ersten Halbjahr führen. Es wurde ein positives bereinigtes Ebitda von 1,5 Mio. e im ersten Halbjahr 2019 erzielt. Die bereinigte Ebitda-Marge liegt mit 6,1 Prozent genau im mittelfristig angestrebten Margen-Korridor von 6 bis 8 Prozent im Verhältnis zum Umsatz. (dpa/EUWID)
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