Claudia Kemfert begrüßt den Vorstoß des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) für eine Batteriezellfertigung in Deutschland und Europa. Da die Nachfrage nach Elektromobilität stark zunehmen werde, sei es „durchaus sinnvoll, eigene Kapazitäten aufzubauen“, sagte Kemfert der „Passauer Neuen Presse“. Die mit der Elektromobilität verbundenen „großen wirtschaftlichen Chancen“ dürften „nicht verpasst werden“.
Kemfert sagte, Deutschland und auch Europa müssten sich „vor allem gegen das Rohstoffmonopol aus China durchsetzen“ und dürften sich nicht zu abhängig von wenigen Lieferanten machen. Der Staat müsse hier aktiv werden, weil „alles andere die Monopolstellung asiatischer Hersteller fester zementieren würde“. Zugleich müsse sich Deutschland „zwingend für hohe welt- und Sozialstandards bei der Rohstoffgewinnung einsetzen“, forderte die DIW-Expertin.
Unternehmensverantwortung entlang der gesamten Lieferkette gefordert
Eine Unternehmensverantwortung entlang der gesamten Lieferkette bei der Batterieproduktion fordern auch Nicht-Regierungs-Organisationen. Diese Organisationen verwiesen vor allem auf die Gefahren rund um den für Batterien wichtigen Rohstoff Lithium. Lithium ist ein entscheidender Bestandteil der Batterien. Der Rohstoff wird unter anderem in Bolivien, Chile und Argentinien abgebaut, weshalb diese Länder auch Lithiumdreieck genannt werden. Die Region zähle zu den trockensten der Welt, dort sinke der Grundwasserspiegel stark, hieß es. (MBI)
Thesen zur Batteriezellfertigung: Europa soll 30 Prozent der weltweiten Nachfrage decken