Der Agrarhandelskonzern Baywa AG hat im ersten Halbjahr 2018 einen Umsatzrückgang im Geschäft mit erneuerbaren Energien verbucht, das in der BayWa r.e. renewable energy GmbH gebündelt ist. Verglichen mit der Vorjahresperiode sank der Umsatz um 6,3 Prozent auf 539,9 Mio. €. Als Grund für den Umsatzrückgang führt der Konzern in seinem Halbjahresbericht die bisher geringen Projektumsätze des im Dezember 2017 übernommenen Energie-Direktvermarkters Clean Energy Sourcing (CLENS) an.
Das operative Ergebnis (EBIT) im Bereich der regenerativen Energien verringerte sich gegenüber dem Vergleichszeitraum 2017 von 41,4 Mio. € auf einen Verlust von -3,6 Mio. €. Grund für diesen Einbruch sei, dass die BayWa r.e. in der Vorjahresperiode von einem außergewöhnlich starken Abverkauf im Projektgeschäft profitiert habe. Im Jahr 2018 werde der Abverkauf von Erneuerbare-Energien-Anlagen weitestgehend erst im Schlussquartal erfolgen.
2018 erfolgt Abverkauf von EE-Anlagen weitestgehend im Schlussquartal
Während 2017 in der ersten Jahreshälfte der Verkauf von fünf Wind- und Solarparks (insgesamt rund 140 MW) sowie zwei Biomethananlagen (rund 6,6 MW) abgeschlossen wurde, stehe im laufenden Geschäftsjahr der größte Teil der Projektverkäufe noch aus. In den ersten sechs Monaten 2018 wurden fünf Solaranlagen in Vereinigten Königreich mit einer Gesamtleistung von 25 MW veräußert. Nachdem der Verkaufsprozess einiger Projekte bereits weit fortgeschritten ist, dürfte das Geschäftsfeld im weiteren Jahresverlauf einen Ergebnissprung erzielen und an das Niveau des Vorjahres herankommen, heißt es im Halbjahresbericht des Konzerns.
Europa, USA und Region Asien-Pazifik standen im Mittelpunkt
In der ersten Jahreshälfte 2018 sei das Geschäftsfeld Regenerative Energien von der Projektierung und dem Baustart einer Vielzahl von Wind- und Solarenergieprojekten geprägt gewesen. Neben den USA und europäischen Ländern, wo beispielsweise mit dem spanischen Projekt „Don Rodrigo‘‘ ein von staatlichen Förderungen unabhängiger Solarpark mit einer Leistung von rund 174 Megawatt (MW) gebaut wird, stand dabei verstärkt die Region Asien-Pazifik im Mittelpunkt. Hier befinden sich aktuell Wind- und Solarparks mit einer Gesamtleistung in Höhe von rund 245 MW im Bau sowie Projekte mit weiteren rund 415 MW in der Projektierungsphase.
Mit GroenLeven-Gruppe wurde Solar-Projektpipeline übernommen
Durch die Mehrheitsübernahme der niederländischen GroenLeven-Gruppe wurde eine Projektpipeline mit rund zwei Gigawatt für den Bau von Solaranlagen in den Niederlanden erworben, die in den kommenden Jahren realisiert wird. Zudem konnte das Geschäft mit kaufmännischer und technischer Betriebsführung ausgeweitet werden, so dass derzeit eine Anlagenkapazität von weltweit über fünf Gigawatt betreut wird.
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