Nachdem die AfD-Vorsitzende Alice Weidel am Sonntag auf dem AfD-Parteitag den Abriss aller Windkraftanlagen angekündigt hat in dem Fall, dass „sie am Ruder sind“ und Windkraftanlagen als „Windmühlen der Schande“ bezeichnet, kommt aus der Energiebranche eine prompte Antwort. „Die Aussage von Frau Weidel ist völlig destruktiv“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Die Wortwahl ‚Windmühlen der Schande‘ ist nicht nur unpassend, sondern verzerrt auch grundlegende Fakten und geht damit an der aktuellen Debatte vorbei. Der Ausdruck ist ein pauschaler Angriff auf eine der zentralen Säulen des Kampfes gegen den Klimawandel: die Nutzung von Windenergie.“
„Wir spüren die Auswirkungen des Klimawandels heute mehr denn je: Die verheerenden Waldbrände in den USA, steigende Meeresspiegel, bis hin zur Hochwasser-Katastrophe im Ahrtal. Die Reduzierung von Treibhausgasemissionen ist absolut notwendig“, so Andreae weiter. Deutschland habe sich im Rahmen internationaler Klimaschutzabkommen dazu verpflichtet, CO2-Emissionen zu reduzieren und den Übergang zu einer nachhaltigen Energieversorgung voranzutreiben. „Windkraftanlagen spielen hierbei eine Schlüsselrolle, da sie eine der effizientesten und klimafreundlichsten Technologien zur Stromerzeugung darstellen. Zudem hat der hohe Anteil an Windenergie wesentlich dazu beigetragen, die Versorgung in den Jahren der Energiekrise zu sichern.“
„Diese zerstörerischen Angänge sind verheerend“
„Ganz jenseits ökologischer Fragen: Wo kommen wir denn hin, wenn staatliche Willkür so weit gehen würde? Wir reden von privaten Investitionen und Eigentum – diese zerstörerischen Angänge sind verheerend.“ Andreae betont drei Aspekte:
1. Klimaschutz und wirtschaftliche Vorteile: Die Windkraft sei nicht nur ein Mittel zum Klimaschutz, sondern trage auch zur wirtschaftlichen Stabilität bei, indem sie Arbeitsplätze schafft und Investitionen fördert. „Zudem benötigt die produzierende Wirtschaft in Deutschland große Mengen an grünem Strom, um klimaneutral produzieren zu können und so weltweit wettbewerbsfähig zu bleiben.“
2. Hohe Akzeptanz: Umfragen zeigten, dass die Mehrheit der deutschen Bevölkerung hinter der Energiewende steht und Windenergie als unverzichtbaren Bestandteil betrachtet.
3. Erfolgsbilanz: Deutschland habe seine Abhängigkeit von fossilen Energieträgern verringert und die Treibhausgasemissionen signifikant gesenkt. Allein die Windenergie hat im Jahr 2024 27 Prozent Anteil am Stromverbrauch (22 Prozent Wind an Land, 5 Prozent Wind auf See).
„Wir fordern Frau Weidel dazu auf, sich der wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Debatte zu stellen, die auf Fakten und Lösungsfindung ausgerichtet ist“, macht Andreae unmissverständlich deutlich.
Der Kampf gegen den Klimawandel und die Sicherung des Wirtschaftsstandorts Deutschland sei eine Herausforderung, die nur durch Zusammenarbeit und Fortschritt bewältigt werden könne. „Worte wie ‚Windmühlen der Schande‘ schaden nicht nur dem Diskurs, sondern auch den Bemühungen, eine lebenswerte Zukunft für alle zu sichern.“
Auch die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), Simone Peter, reagierte mit klaren Worten auf die Anfeindungen aus dem rechten Lager. „Der BEE steht hinter den rund 125.000 Arbeitsplätzen in der Windenergie-Industrie in Deutschland“, schrieb Peter in einem Beitrag auf dem Netzwerk LinkedIn. „Sie sichern in vielen Regionen das Einkommen, geben Zulieferern unterschiedlichster Wertschöpfungsstufen Aufträge und Perspektiven und liefern sauberen, günstigen, heimischen Strom für Haushalte und Industrie.“ Wer dies gefährde, gefährde Standort und Wohlstand. „Wir stellen uns Populismus und rechter Hetze entgegen!“