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„Der Energiewende eine neue Erzählung als Klimaschutz- und Gerechtigkeitsprojekt geben“: BEE-Präsidentin Simone Peter im EUWID-Interview

Massive Kritik am Arbeiten der Bundesregierung übt BEE-Präsidentin Simone Peter. „Die im Koalitionsvertrag skizzierten Ansätze werden nicht verfolgt, die Initiativen fehlen und die Bundesregierung bremst auf nationaler sowie auf europäischer Ebene“, sagt Peter im EUWID-Interview.

Die seit März amtierende BEE-Präsidentin gibt auch Einblicke in das, was sie in ihrer Position an der Spitze des Dachverbands der Erneuerbaren-Branche bewegen will. Es gehe ihr darum, „der Energiewende eine neue Erzählung als Klimaschutz- und Gerechtigkeitsprojekt zu geben. Die rein technische Fixierung springt oft zu kurz, wenn es darum geht, Menschen davon zu überzeugen.“

Kurzfristig hält es die Verbandschefin für wesentlich, die Energiewende zu beschleunigen. „Das heißt mit Blick auf den Koalitionsvertrag, die vereinbarten Sonderausschreibungen auf den Weg zu bringen, den Pfad für 65 Prozent erneuerbare Energien im Stromsektor bis 2030 planungssicher zu beschreiben und endlich den Sektoren Wärme und Verkehr Schwung zu verleihen.“

Peter nimmt im Interview ausführlich Stellung zu zehn Fragen rund um den Status der Energiewende in Deutschland. Peter zu…

…Sektorkopplung

„Auch die Gasinfrastruktur spielt dabei eine wichtige Rolle – sie ist vollständig ausgebaut und steht als Langfristspeicher für erneuerbare Gase zur Verfügung.“

…Ausschreibungen

„Um einen Fadenriss zu vermeiden und die Stop-and-Go-Politik zu beenden, müssen deutlich höhere Korridore definiert werden.“

…Bioenergie

„Die Anlagenbetreiber der Bioenergiebranche brauchen mehr Planungssicherheit und ausreichende Erlöse am Markt.“

…Energiespeicher

„Bereits die heutige Leistung von Speichern wird häufig unterschätzt. Die Entwicklung ist viel weiter fortgeschritten als allgemein wahrgenommen.“

…Bürgerenergie

„Die Energiewende war, ist und muss ein Mitmachprojekt bleiben. Bürgerenergie hat die Energiewende erst ins Rollen gebracht und nur sie wird auch die nötige Akzeptanz auf Dauer erhalten.“

…Netzausbau

„Ganz ohne den Ausbau von Übertragungsnetzen wird es nicht gehen. So ist zum Beispiel die Inbetriebnahme der Thüringer Strombrücke ein Erfolg, da seitdem signifikant Kosten für Redispatch und Einspeisemanagement eingespart wurden.“

…Frauen in der Energiewirtschaft

„Ich halte eine gleichwertige Vertretung von Frauen in allen gesellschaftlichen Gruppen – von Unternehmen über Verbände bis hin zu Parteien – für absolut bedeutend, weil sie die Hälfte der Gesellschaft abbilden und häufig anders an Dinge herangehen als Männer.“

Das vollständige Interview erscheint in Ausgabe 29/2018 von EUWID Neue Energie und kann von Premium-Kunden online bereits jetzt hier abgerufen werden.