Derzeit ist in Deutschland keine Marktbeherrschung bei der Stromerzeugung festzustellen. Zu diesem Ergebnis kommen die Bundesnetzagentur (BNetzA) und das Bundeskartellamt in ihrem jährlichen Monitoringbericht, den sie jetzt gemeinsam über die Entwicklungen auf den deutschen Elektrizitäts- und Gasmärkten veröffentlicht haben.
Der aggregierte Marktanteil der fünf absatzstärksten Unternehmen auf dem deutschen Stromerstabsatzmarkt betrug im Jahr 2018 bezogen auf das deutsche Marktgebiet 73,9 Prozent. Im Vorjahr betrug der Marktanteil noch 75,5 Prozent, heißt es im Monitoringbericht.
„Die Marktanteile der fünf großen Stromerzeuger sind seit Jahren rückläufig. Obwohl derzeit keine hinreichenden Anzeichen für eine Marktbeherrschung bei der Stromerzeugung festzustellen sind, müssen wir die Entwicklungen auf diesem Markt nicht zuletzt aufgrund der Auswirkungen der Energiewende aber weiter eng beobachten. Marktbeherrschung kann etwa in Zeiten, in denen der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, wieder ein wichtiges Thema sein“, erklärte der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt.
RWE weiterhin Marktführer
Nach Angaben der Behörden haben sich bei insgesamt rückläufigen Marktanteilen der größten fünf Stromerzeuger die relativen Gewichte in dieser Gruppe verschoben. Marktführer sei weiterhin RWE, aber nunmehr mit weitem Abstand vor den anderen Unternehmen. Zusätzlich zu den im Energie-Monitoring ermittelten Marktanteilen bei der Stromerzeugung bedürfe es weitergehender Analysen, um die Marktpositionen der großen Stromerzeuger zu bewerten.
„In dem Fusionskontrollverfahren RWE/E.ON haben wir festgestellt, dass RWE zwar in einer nicht unerheblichen Anzahl von Stunden im Jahr unverzichtbar für die Deckung der Stromnachfrage war, aber noch nicht in einem Ausmaß, dass die Annahme einer Marktbeherrschung begründet hätte. Der kommende Marktmachtbericht des Bundeskartellamtes wird diese Analyse fortschreiben“, so Mundt.
Monitoringbericht: Die Stromerzeugung aus Erneuerbaren stieg 2018 auf 210,8 TWh