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Projekt „BioRest“

Biomassepotenziale in Bayern erstmals umfassend untersucht

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Welche Biomassepotenziale für eine moderne Bioökonomie in Bayern zur Verfügung stehen, ist im Projekt „BioRest“ erstmals umfassend untersucht worden. Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM), des Technologie- und Förderzentrums (TFZ), der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) sowie der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) haben die Potenziale berechnet. Die Ergebnisse wurden jetzt auf einer Fachtagung in Freising vorgestellt.

Bioökonomie ist Wirtschaften auf der Basis nachwachsender Ressourcen und weckt viele Erwartungen: die Abkehr von fossil-basierten Stoffkreisläufen, verbesserter Umwelt- und Klimaschutz sowie die Stärkung des ländlichen Raumes. Deshalb wurde die Verfügbarkeit aller bio-basierten Roh- und Reststoffe in Bayern zunächst analysiert, deren Potenziale ermittelt und mögliche Verwertungen ökologisch und ökonomisch bewertet.

Freie Potenziale in der Landwirtschaft  für neue Wertschöpfungsketten

Wie die Stoffstromanalyse der agrarbasierten Biomasse ergab, werden Agrarrohstoffe überwiegend zur Erzeugung von Nahrungsmitteln, für die Tierhaltung, zur Nährstoffversorgung der Böden und zur energetischen und stofflichen Nutzung verwendet. „Wir konnten zeigen, dass in der Landwirtschaft freie Potenziale für neue Wertschöpfungsketten bestehen. Die effiziente Nutzung der Biomasse, inklusive der Nebenprodukte und Reststoffe sowie die Berücksichtigung möglicher Umweltauswirkungen ist zu beachten“, sagt Norman Siebrecht, Stellvertretender Abteilungsleiter Systembewertung am TFZ.

Am Beispiel von Biogas verdeutlichten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Notwendigkeit einer nachvollziehbaren und einheitlichen Bewertung von Umweltauswirkungen. Diese sei für die Einordnung von künftigen Entwicklungen entscheidend.

40 Prozent des bayerischen Schnittholzes gehen in den Export

Die Stoffstromanalysen der holzbasierten Biomasse zeigen, dass aktuell 40 Prozent des Schnittholzes in den Export gingen. Diese könnten auch regional und damit noch klimafreundlicher genutzt werden. „Alles Frisch- und Altholz wird zu gleichen Teilen stofflich und energetisch verwendet“, resümiert Prof. Gabriele Weber-Blaschke, Leiterin der Forschungsgruppe Stoffstrommanagement an der Holzforschung München der TUM. Großes zusätzliches Potenzial sieht die Forscherin in den nächsten zwanzig Jahren. Hier sei durch gestiegene Holzvorräte und den notwendigen Waldumbau eine steigende Einschlagsmenge zu erwarten. Aus Sicht des Klimaschutzes und der Kohlenstoffspeicherung im Holz seien langlebige Produkte aus Nadel- und Laubholz zudem vorteilhafter als die rein energetische Nutzung. Holzprodukte könnten besonders ressourcen- und energieintensive Produkte ersetzen und Altholznutzung Kreislaufwirtschaft initiieren, so Weber-Blaschke.

Die vorgestellten Ergebnisse bilden eine Grundlage für die zukünftige Erarbeitung der Bayerischen Biomasse-Ressourcenstrategie. Das Projekt wurde finanziert vom Bayerischen Wirtschaftsministerium und dem Bayerischen Landwirtschaftsministerium.

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