Estland will bis zum Jahr 2030 seinen Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch von 30 Prozent auf 50 Prozent steigern. Das geht nach Angaben der Exportinitiative Energie des Bundeswirtschaftministeriums (BMWi) aus dem Ende Oktober 2017 verabschiedeten „Estonian Energy Development Plan“ (ENMAK) hervor.
Zudem sei geplant, dass die Wärmeproduktion im Zieljahr zu 80 Prozent über erneuerbare Energien erfolgen wird. Parallel dazu soll das estnische Stromnetz bis 2030 mit den Netzfrequenzen der Europäischen Union synchronisiert werden. Folglich stellt die Regierung nicht nur den Ausbau von erneuerbaren Energien in den Fokus, sondern möchte auch die Möglichkeiten für Stromexporte ausbauen.
Im Rahmen der Entwicklungsziele ergeben sich für deutsche Unternehmen daher verschiedene Marktpotentiale. Besonders gefragt sind deutsche Experten zu Wind- und Bioenergie. Denn laut der „Estonian Wind Power Association“ (EWPA) weisen diese Technologien in Estland das größte theoretische Potential auf. Des Weiteren wird die steigende Bedeutung der Gebäudeeffizienz im ENMAK 2030 herausgestellt. Insgesamt wird zwischen 2017 und 2020 für die Entwicklung des Energiesektors von Investitionen über etwa 363 Mio. € ausgegangen, wovon ein Großteil durch den Europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESI-Fonds) geleistet wird.