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Blickpunkt

Großbatteriespeicher für die Energiewende

Update:

Mit dem forcierten Ausbau der erneuerbaren Energien und dabei insbesondere der Technologien mit fluktuierendem Energiedargebot steigt der Bedarf an Flexibilität im Stromnetz. Eine elegante Lösung, um Stromangebot und Stromnachfrage in der kurzen Frist in Ausgleich zu bringen, stellen Batterien bzw. Akkumulatoren als Stromspeicher dar. Neben dem in den vergangenen Jahren exponentiell wachsenden Markt für Heimspeicher – meist als Ergänzung zu Aufdach-PV-Anlagen – hat in den Jahren 2023 und 2024 auch der Markt für Großbatteriespeicher spürbar an Fahrt aufgenommen

Eine Studie vom Januar 2024 kommt zu dem Ergebnis, dass die Speicherkapazität der Großbatteriespeicher in Deutschland bis 2030 auf 57 GWh bei 15 GW Gesamtleistung steigen könnte, sofern die Rahmenbedingungen das zulassen. Bis 2050 könnte der Bestand an großen Batteriespeichern in Deutschland dann sogar bis auf 60 GW bzw. 271 GWh steigen. Der Zubau wird dabei durch die wachsende Nachfrage nach Flexibilität im Stromsystem und fallende Kosten für die Großspeicher getrieben.

Großbatteriespeicher werden rein marktgetrieben und ohne Förderung errichtet

Sowohl bezüglich der Kostendegression als auch der Zubaurate versprächen Batteriespeicher eine ähnlich dynamische Entwicklung wie Photovoltaikanlagen in den vergangenen Jahren, „mit dem Unterschied, dass Großbatteriespeicher ohne staatliche Förderung und rein marktgetrieben zugebaut und wirtschaftlich betrieben werden können“, heißt es in der Analyse von Frontier Economics im Auftrag von Branchenunternehmen.

Im aktuellen Umfeld können große Batteriespeicher, die nicht netzdienlich betrieben werden, im schlimmsten Fall allerdings auch Netzengpässe verschärfen. Eine Analyse des Netzbetreibers Tennet vom Dezember 2024 arbeitet heraus, dass langfristig eine gleichmäßige Verteilung der Speicher im Netzgebiet zielführend ist. Aktuell gibt es einen Schwerpunkt bei Planungen von Projekten im Norden.

Wie ein netzverträglicher Ausbau von Großbatteriespeichern gestaltet werden kann, damit befasst sich ein Whitepaper der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) vom Mai 2025. Und wie mit einem dynamischen Arbeitspreis Redispatch-Kosten reduziert werden können, hat das Beratungshaus Neon im Auftrag von Eco Stor untersucht (Juni 2025). Eine im September 2025 erschienene Studie beider Unternehmen macht deutlich, dass Großbatteriespeicher aktuell bereits Redispatchkosten reduzieren – dieser Effekt aber zufällig und nicht systematisch anfällt.

Netzanschluss von Großbatteriespeichern rückt in den Fokus

In den Fokus rückt angesichts einer Vielzahl von neuen Projekten die Frage, wie der Netzanschlussprozess effizient gestaltet werden kann. Die Bundesnetzagentur hat im Oktober 2025 ein FAQ zu entsprechenden Fragen freigeschaltet. Rechtlich sind die Antworten nicht bindend, insofern bleibt abzuwarten, ob das FAQ Transparenz und Klarheit rund um den Themenkomplex nachhaltig erhöhen wird.

Die Dynamik der Netzanschlussanfragen dokumentiert eine Analyse des Status quo durch die BNetzA vom November 2025. Er zeigt, dass im Jahr 2024 ab der Mittelspannungsebene fast 10.000 Anschlussanfragen gestellt wurden. Sie umfassen eine Gesamtleistung von 400 GW und eine Kapazität von 661 GWh.

Der vorliegende Blickpunkt zeichnet die jüngsten Entwicklungen entlang der Berichterstattung von ContextCrew Neue Energie zum Thema Großbatteriespeicher mit einer Leistung ab etwa 50 MW nach. Der Blickpunkt wird ergänzt, sobald es neue Entwicklungen gibt. 

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