Das Bundesforschungsministerium (BMBF) unterstützt den Aufbau einer Anlage zur Erforschung neuartiger Batteriespeicher an der Hochschule Aalen mit rund 850.000 €. Im Rahmen des kürzlich genehmigten Projektes HiBat4.0 sollen neue Materialsysteme und Produktionstechnologien für Batterien mit signifikant höherer Energiedichte und gesteigerter Sicherheit erforscht werden, teilte die Hochschule Aalen mit. Die Einsatzmöglichkeiten dieser Systeme sind vielfältig. Neben Anwendungen in der Elektromobilität können sie beispielsweise die Energieversorgung von Sensoren, Aktoren und Antrieben in Industrie-4.0-Produktionssystemen verbessern.
Die neuartigen Materialsysteme für Feststoffbatterien, die mit der Anlage erforscht werden sollen, reagieren extrem empfindlich und werden durch Kontakt mit Sauerstoff oder Feuchtigkeit verändert oder sogar inaktiviert. Im Projekt HiBat4.0 wird nun eine Anlagentechnik aufgebaut, mit der solche Systeme unter kontrollierten Bedingungen prozessiert, auf Herz und Nieren geprüft und bis auf die atomare Ebene analysiert werden können. Hierzu müssen die erforderlichen Gerätschaften für die unterschiedlichen Prozessierungs- und Analyseschritte in miteinander verbundenen Arbeitskammern mit kontrollierter Atmosphäre integriert werden.
Mit der neuen Anlage wird die Geräteinfrastruktur im Forschungsschwerpunkt Neue Materialien und Fertigungsverfahren an der Hochschule signifikant verbessert. Zahlreiche laufende Projekte wie beispielsweise das FH-Impuls-Projekt „Smarte Materialien und intelligente Produktionstechnologien für energieeffiziente Produkte“ (SmartPro) oder zukünftige Forschungsaktivitäten im Zentrum innovativer Materialien und Technologien für effiziente elektrische Energiewandler-Maschinen (ZiMATE) werden von der Anlage profitieren.
2017 startete das mit fünf Mio. € geförderte SmartPro-Projekt an der Hochschule Aalen. In SmartPro kooperieren mehr als 40 Partner aus Forschung und Wirtschaft an der Entwicklung neuer Materialien und Technologien für energieeffiziente Produkte. „Mit der Anlage können wir völlig neue Fragestellungen im Bereich elektrischer Energiespeicher angehen und in die Erforschung der sogenannten Post-Lithium-Ionen-Technologien einsteigen“, sagte Professor Volker Knoblauch vom Institut für Materialforschung, der die Federführung des HiBat4.0-Projekts übernommen hat.