BMEL fördert Forschung an Verbesserung der energetischen Nutzung von Wirtschaftsdünger

Symbolbild (Bildquelle: Countrypixel / stock.adobe.com)

Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) fördert sechs Forschungs- und Entwicklungsvorhaben mit einem Gesamtumfang von 3,65 Mio. €. Die Projekte widmen sich der energetischen und emissionsmindernden Nutzung von Wirtschaftsdüngern innerhalb des von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) koordinierten gleichnamigen Förderaufrufs. Konkret sind die Weiterentwicklung der Verfahrens- und Anlagentechnik, die Erhebung von relevanten Emissionsdaten und der Einsatz von Additiven Gegenstand der Förderung.

Das BMEL forciert die Erhöhung des Anteils an Wirtschaftsdüngern in Biogasanlagen, um klimaschädliche Emissionen aus der Tierhaltung zu reduzieren. Das klimaschädliche Methan aus tierischen Exkremente wie Gülle, Jauche oder Mist wird in den Vergärungsanlagen zu Biogas umgewandelt. Auf diesem Weg werden die Emissionen „unschädlich“ gemacht und zugleich energetisch genutzt. Leicht mobilisierbare Wirtschaftsdüngermengen werden bereits seit Jahren in Biogasanlagen verwertet. Jedoch liege dieser Anteil insgesamt erst bei etwa 30 Prozent des Gesamtanfalls, führt die FNR aus.

Zwei der geförderten anwendungsnahen Forschungsprojekte zielen darauf ab, relevante Emissionsdaten zu erhalten und konkrete Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen während der Wirtschaftsdüngerlagerung abzuleiten. Dazu werden Emissionsmessungen und Modellierungen von Emissionen aus offenen bzw. nicht gasdicht abgedeckten Gärrestlagern an Biogasanlagen durchgeführt.

Wie können Emissionen in Güllelagern ohne aufwendige bauliche Veränderungen reduziert werden?

Ein anderes Forschungskonsortium unter der Leitung des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie untersucht, wie Emissionen in Güllelagern ohne aufwendige bauliche Veränderungen und Investitionen z. B. durch die Zugabe von Kalkstickstoff deutlich reduziert werden können. Auch der Einfluss des Zusatzstoffes auf die anschließende Vergärung soll erforscht werden.

Weitere Projekte fokussieren sich auf die Entwicklung von Anlagenkonzepten und Vergärungsverfahren. Um kleine Güllemengen an dezentralen Standorten wirtschaftlich erschließen zu können, entwickelt das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme eine robuste und effektive Fermenterkonstruktion zur Vergärung von Gülle in Kombination mit Stroh und Spelzen.

Wissenschaftler der Fachhochschule Münster erarbeiten mit Projektpartnern aus der Wirtschaft Konzepte und Maßnahmen speziell zur Erschließung des Biogaspotenzials von Schweinegülle. Eines der vom BMEL geförderten Projekte zielt auf die Entwicklung einer Gülleaufbereitung ab, um den besonderen Herausforderungen bei der Ausbringung von Wirtschaftsdüngern mit Blick auf die Stickstoffüberschüsse in der Landwirtschaft zu entgegnen. Ziel ist die Entwicklung eines optimierten aeroben Verfahrens zur Gülleaufbereitung in Kombination mit einer anaeroben Güllevergärung.

Informationen zur energetischen und emissionsmindernden Nutzung von Wirtschaftsdüngern sowie zu den einzelnen Förderprojekten können unter https://biogas.fnr.de/projekte/projekte-wirtschaftsduenger abgerufen werden.

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