In Bollingstedt im Kreis Schleswig-Flensburg ist jetzt der offizielle Baustart für den von Eco Stor geplanten Großbatteriespeicher erfolgt. Das teilte das Energiewendeministerium von Schleswig-Holstein mit. Die Anlage verfügt über eine geplante Leistung von 103,5 Megawatt und 238 MWh Speicherkapazität. „Batteriespeicher sind das Bindeglied zwischen Angebot und Nachfrage in einem klimaneutralen Stromsystem“, sagte Energiewendestaatssekretär Joschka Knuth anlässlich des Spatenstichs in Bollingstedt.
Schleswig-Holstein wolle das erste klimaneutrale Industrieland in Deutschland werden „und Batteriespeicher erbringen eine Reihe technischer Systemdienstleistungen, die für einen vollständigen Umstieg in eine klimaneutrale Stromwirtschaft erforderlich sind“, so Knuth weiter. So tragen Batteriespeicher, neben der Bereitstellung von Regelleistung, auch zur Stabilisierung der Netzfrequenz sowie der Preisspitzen am Strommarkt bei.
Schleswig-Holstein: Marktpotenzial von 5 GW Speicherleistung bis 2030
Für Schleswig-Holstein wurde im Rahmen der Landesspeicherinitiative kürzlich ein Marktpotenzial für Batteriespeicher von über 5.000 MW bis zum Jahr 2030 ermittelt. „Perspektivisch betrachtet rechnen wir für das klimaneutrale Stromnetz in 2045 mit bis zu 50.000 MW installierter Speicherleistung in Deutschland. Ein großer Teil davon wird sich in Schleswig-Holstein ansiedeln und dazu beitragen, das Stromangebot aus Wind und Sonne auch an die zeitlich teilweise versetzte Nachfrage anzupassen“, so der Energiestaatssekretär.
Nach Angaben von Eco Stor werden in Bollingstedt auf einer Fläche von rund 1,2 Hektar zwei Blöcke vom Typ Eco Stor ES-50C mit je 51,7 MW Leistung und 119 MWh Kapazität errichtet. Jeder Block besteht aus einem 110kV-Umspannwerk, 16 Containerstationen für die Wechselrichter und Transformatoren sowie 32 Containerstationen mit Lithium-Ionen-Batterien. Der Speicher soll zweimal täglich Produktionsüberschüsse an Wind- und PV-Strom über das Hochspannungsnetz der Schleswig-Holstein Netz AG aufladen und diesen erneuerbaren Strom in den morgendlichen und abendlichen Spitzen der Stromnachfrage in das öffentliche Stromnetz zurückspeisen.