Der US-Markt hat für den RWE-Konzern eine zentrale Bedeutung. Nun meldet RWE die Fertigstellung von drei Großbatteriespeichern mit einer Speicherkapazität von insgesamt 190 MW (361 MWh) in den Bundestaaten Texas und Arizona. Die drei Projekte Bright Arrow, Big Star und Mesquite 4 erweitern die Batteriespeicherkapazität von RWE in den USA auf 512 MW. Weitere Batteriespeicher mit einer Gesamtkapazität von 770 MW sind in den USA zudem aktuell in Bau. Weltweit beläuft sich die Batteriespeicherkapazität von RWE nun auf rund 700 MW, mehr als 1 Gigawatt sind in Bau. (Beitragsbild: Mesquite Solar Project; Bildquelle: RWE)

Der Speichermarkt in den USA boomt. Anders als in Deutschland, wo das Marktwachstum in starkem Maße „behind the meter“ im Bereich von Haushaltsspeichern fußt, sind international vor allem Co-Location-Speicher der Markttreiber, wie jüngst auf der BVES-Tagung zum Thema Großspeicher deutlich wurde. Erst vor wenigen Wochen war in den USA von den Unternehmen Terra-Gen und Mortenson die Fertigstellung des Edwards & Sanborn Solar + Energy Storage-Projekts bekannt gegeben worden. Mit einer Leistung von 875 MWdc und einer Kapazität von knapp 3,3 GWh setzt Edwards & Sanborn aktuell den Maßstab als größtes US-Speicherprojekt.

Edwards & Sandborn-Projekte setzt mit 3,3 GWh Kapazität Rekordmarke

Das Edwards & Sandborn-Projekt dokumentiert das rasante Wachstum der Speicherkapazitäten in den Staaten. Nach einer Analyse des Lawrence Berkeley National Laboratory (LBNL) aus dem vergangenen Jahr waren Ende 2022 in den Vereinigten Staaten 374 Hybridanlagen mit einer Leistung von mehr als einem MW in Betrieb – ein Anstieg um ein Viertel gegenüber dem Vorjahr. Die Hybridkraftwerke – in erster Linie PV plus Speicher – erreichten fast 41 GW an Erzeugungskapazität (+15 Prozent) und 5,4 GW / 15,2 GWh an Energiespeicherung, was im Vorjahresvergleich ein Plus von 69 Prozent respektive 88 Prozent bedeutet. Die Marktforscher von Wood Mackenzie prognostizierten für 2023 in ihrem US Energy Storage Monitor Q3 2023 bereits einen Anstieg der Speicherkapazität in den USA auf 24,6 GWh, die dem Ausblick zufolge im Jahr 2024 weiter auf 39,2 GWh zulegen wird.

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„Batteriespeicher werden in Anbetracht des schnellen Zuwachses von Wind- und Solarprojekten immer wichtiger, um das Stromnetz zu stabilisieren und sicherzustellen, dass ausreichend Strom zur Deckung der Nachfrage zur Verfügung steht“, sagt Andrew Flanagan, CEO von RWE Clean Energy. RWE plant, das Batterieportfolio bis 2030 weltweit auf sechs Gigawatt auszubauen.

Bright Arrow Speicherprojekt (Bildquelle: RWE)

„Batteriespeicher liefern flexiblen und bezahlbaren Strom genau dann, wenn dieser am meisten benötigt wird, was sie zu perfekten Partnern der erneuerbaren Energien macht“, betont RWE. Die drei neuen Batteriespeicher in den USA sind direkt mit Solaranlagen gekoppelt. So kann überschüssiger Strom direkt gespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt ins Netz eingespeist werden.

Details zu den drei Projekten:

Bright Arrow: 100 MW (200 MWh) Batteriespeicher gekoppelt mit einer 300-MWac-Solaranlage in Sulphur Springs, Texas. Inbetriebnahme im Dezember 2023, weitere 200 MWac Solarkapazität sollen dieses Frühjahr in Betrieb gehen. Der Batteriespeicher speist in das von ERCOT (Electric Reliability Council of Texas ) betriebene Verteilnetz ein, der Solar-Strom wird an NRV Energy geliefert.

Big Star: 80 MW (120 MWh) Batteriespeicher im Verbund mit 200-MWac-Solarprojekt in Bastrop County, Texas. Das Projekt ist fertig errichtet und befindet sich in der Testphase; die kommerzielle Inbetriebnahme ist für März geplant. Der Batteriespeicher speist ebenfalls in das ERCOT-Netz ein.

Mesquite 4: 10 MW (40 MWh) Batteriespeicher gekoppelt mit einem 52,5-MWac-Solarpark in Maricopa County, Arizona. Die Inbetriebnahme ist für Ende des Monats geplant. Der Service des Batteriespeichers sowie der Solarstrom wird an Modesto Irrigation District (MID) geliefert.

RWE entwickelt, baut und betreibt Batteriespeicher in Europa, Australien und den Vereinigten Staaten. In Australien hat das Unternehmen die Ausschreibung für einen Langzeit-Batteriespeicher (50 MW/400 MWh) gewonnen. In den USA hat RWE im vergangenen Jahr einen ersten Großspeicher an das kalifornische Stromnetz angeschlossen. Fifth Standard ist mit einer 150-MW-Photovoltaikanlage in Fresno County, Kalifornien, gekoppelt und mit 137 MW der bislang größte Batteriespeicher von RWE.

In Deutschland hat RWE Anfang 2023 ihre Megabatterie in Lingen und Werne mit einer Gesamtkapazität von 117 MW in Betrieb genommen. Ein 220 MW Batteriespeicher-Großprojekt errichtet das Unternehmen aktuell an zwei Standorten in Nordrhein-Westfalen. Die weiteren europäischen Aktivitäten umfassen einen 35 MW-Großspeicher am RWE-Kraftwerk Eemshaven. 2023 hat RWE zudem den britischen Entwickler JBM Solar übernommen, der über eine Entwicklungspipeline von 2,3 GW an Batteriespeicherprojekten verfügt.

Kontext zum Thema Großbatteriespeicher:

Im Blickpunkt: Großbatteriespeicher für die Energiewende