Die letzte Windkraftanlage im Offshore-Windpark Borkum Riffgrund 3 ist jetzt installiert worden. Das gab Ørsted jetzt bekannt. Rund 6 Monate hat das Unternehmen gemeinsam mit Cadeler und Seaway7 insgesamt 83 Anlagen, etwa 72 km vor der niedersächsischen Küste, installiert. Das Projekt werde nach Inbetriebnahme mit 913 MW installierter Kapazität der bis dato größte Windpark in Deutschland sein. Eigentümer von Borkum Riffgrund 3 sind zu gleichen Teilen Ørsted und Nuveen Infrastructure. Mit der installierten Kapazität von Borkum Riffgrund 3 erreiche Ørsted insgesamt nahezu 2,5 Gigawatt.
Das auf PPA basierende Geschäftsmodell werde in dieser Form erstmals in Deutschland für Offshore-Wind angewandt werden, betont Ørsted. Borkum Riffgrund 3 ist demnach der erste Offshore-Windpark weltweit, der ohne Subventionen bezuschlagt wurde. Die Zuschläge erhielt Ørsted in den Offshore-Wind-Ausschreibungen 2017 und 2018 zu einem Preis von null Euro Einspeisevergütung pro MWh, „erstmalig für Offshore-Wind“.
Ermöglicht wird die Realisierung des Projekts vor allem durch Corporate Power Purchase Agreements (CPPA), die Ørsted mit Industrie- und Technologiekunden geschlossen hat. 786 Megawatt der Gesamtkapazität werden durch die Unternehmen Amazon (350 MW), BASF (186 MW), Covestro (100 MW), Energie-Handels-Gesellschaft/REWE Group (100 MW) und Google (50 MW) nach kommerzieller Inbetriebnahme des Windparks abgenommen. Die Laufzeiten der jeweiligen Verträge umfassen 10 bis 25 Jahre. Die Vereinbarungen schaffen sowohl für den Projektentwickler Ørsted als auch für die Abnehmer langfristige Preissicherheit.
11-MW-Turbinen von Siemens Gamesa im Einsatz
Die Anlagen von Borkum Riffgrund 3 stammen vom Hersteller Siemens Gamesa, mit einer Nennleistung von jeweils 11 Megawatt. Borkum Riffgrund 3 umfasst eine Fläche von rund 75 km². Parallel zu Borkum Riffgrund 3 lief die Installation des Offshore-Windparks Gode Wind 3, dessen vollständige kommerzielle Inbetriebnahme zeitnah bevorstehe. Beide Projektstandorte liegen nahe der bestehenden Windparks des Unternehmens, Borkum Riffgrund 1 und 2 sowie Gode Wind 1 und 2. Wie für die bisherigen Offshore-Windparks von Ørsted, erfolgt der Betrieb und die Wartung vom ostfriesischen Norden-Norddeich sowie Emden aus.
Borkum Riffgrund 3 wurde als erster Offshore-Windpark von Ørsted in Deutschland ohne Offshore-Umspannstation (OSS) gebaut. Das neue Anschlusskonzept sieht eine direkte Verbindung der Windenergieanlagen mittels 66-kV-Anschlusskabeln zu der Offshore-Konverterplattform DolWin epsilon von Übertragungsnetzbetreiber TenneT vor. Diese soll in 2025 installiert werden. Eine vollständige Inbetriebnahme des Windparks wird für Q1 2026 erwartet.