BWE verschärft Tonart: „Fehlende Vision deutscher Energiepolitik“

Die deutsche Windenergiebranche ist aktuell in eine tiefe Krise gerutscht. Eine Vielzahl von Entwicklungen belegt dies:

► Nach einem Zubau von 5.300 MW im Jahr 2017 rechnet die Branche für dieses Jahr mit einem Zubau von nur noch 3.500 MW. Für 2019 und 2020 erwartet der BWE sogar einen Rückgang auf maximal 2.000 MW.

► Die Zuschlagspreise bei den Ausschreibungen für Onshore-Windenergie sind in der letzten Runde erneut gestiegen. Der durchschnittliche gewichtete Zuschlagswert lag bei der Ausschreibungsrunde im August bei 6,16 ct/kWh – nicht sehr weit weg vom Höchstwert der Auktionsrunde von 6,30 ct/kWh.

► Beim Auricher Hersteller von Windenergieanlagen Enercon steht ein massiver Stellenabbau in Deutschland an. Das Unternehmen plant bundesweit den Abbau von 835 Stellen.

Mit Blick auf den Stellenabbau in der deutschen Windenergiebranche hatte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) laut BWE von einem „Stück Marktwirtschaft“ gesprochen, „mit dem sich die Marktteilnehmer auseinandersetzen müssen“. BWE-Präsident Hermann Albers bezeichnet die Aussage Altmaiers als „fast schon gleichgültige Reaktion“, die „eine Kurzatmigkeit und fehlende Vision der deutschen Energiepolitik“ offenbart. Der BWE fordert die Bundesregierung auf, ihre internen Streitigkeiten endlich zu überwinden und ihre Zusagen aus dem Koalitionsvertrag schnellstmöglich umzusetzen.

Lesen Sie hierzu auch unseren Beitrag:

Ja zu mehr Windkraft: Rheinland-Pfalz und Hessen nehmen Bund in Verantwortung