Dass Wärmepumpen-Strom laut dem Monitoringbericht von Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt in diesem Jahr rund 1,5 Prozent mehr als 2016 kostete, sieht der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) als eine Hiobsbotschaft für Energiewende. Die Folge sei, dass die Nachfrage nach klimafreundlichen Technologien im Wärmemarkt gering bleibe, schreibt der BWP in einer Mitteilung. Die Wärmepumpenbranche fordert von der neuen Bundesregierung, „diese energiewendeschädliche Schieflage zu beseitigen“.
Die Preise für Wärmepumpen-Strom liegen im Durchschnitt bei 21,65 ct/kWh und damit leicht über Vorjahresniveau (21,33 ct/kWh). Grund hierfür seien vor allem gestiegene Umlagen (+0,47 ct), die Marktpreise hingegen seien leicht gesunken (-0,23 ct). Der Anteil der staatlich regulierten Preisbestandteile steige damit auf 77,8 Prozent des Verbraucherpreises (Vorjahr 75,8 Prozent).
Größere Preisschere im Vergleich zum Erdgas
Gas ist den Angaben zufolge im Jahr 2017 günstiger geworden und kostete im Durchschnitt 6,07 ct/kWh für einen mittleren Haushaltsverbraucher (Vorjahr 6,54 ct/kWh). Die Ölpreise hingegen sind leicht gestiegen auf 5,5 ct/kWh. Wärmepumpen-Strom bleibe damit deutlich teurer als fossile Brennstoffe. Die Preisschere im Verhältnis zu Erdgas vergrößerte sich 2017 weiter, zum Heizöl verkleinerte sie sich geringfügig.
Viele Hausbesitzer würden angesichts der Strompreise vor einer Wärmepumpe zurückschrecken, so BWP-Geschäftsführer Martin Sabel. Auch im Vergleich mit den europäischen Nachbarländern sei deutscher Wärmepumpen-Strom im Verhältnis besonders teuer.
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