Caeli Wind hat drei komplett digitale Flächen-Auktionen erfolgreich abgeschlossen. Wie das Unternehmen berichtet, beteiligten sich ein Dutzend Bieter an den Auktionsrunden für drei Standorte in Baden-Württemberg und Hessen. Die Flächen umfassten ein Potential von bis zu 181 MW Leistung, das Investitionsvolumen für den Bau der Parks liege je nach Ausgestaltung und Genehmigung bei bis zu 250 Mio. €. Es handele sich um die ersten Windkraft-Flächen in Deutschland, deren Analyse und Vermarktung privat und komplett digital ablief.
Caeli hat sich nach eigenen Angaben zum Ziel gesetzt, den Zeitraum für Flächenakquise und Analyse von Monate auf Wochen zu reduzieren. Die Plattform sei ein „Paradebeispiel für privatwirtschaftliche Initiativen, die staatliche Herausforderungen übernehmen und radikal verbessern“, heißt es. Das Ergebnis zeige, dass Erneuerbare keine Subventionen mehr benötigten, sondern wirtschaftlich auskömmliche Projekte sind, die Wettbewerb entfachen.
Der Caeli-Marktplatz werde von der Branche hervorragend angenommen: Über 60 Energieversorger und Windkraft-Projektenwickler seien auf der Plattform registriert oder im Onboarding, heißt es von Seiten des Berliner Start-up. Aktuell erprobe das Unternehmen zudem neue „Turbo-Vergabeformate“, um Zuschläge binnen 80 Stunden erteilen zu können. Das Team von Caeli plant derzeit, im Jahr 2023 über 2.000 MW an Potenzialflächen auszuschreiben. Dies entspräche bereits mehr als der Hälfte des jährlichen deutschen Ausbauziels von 3.900 MW.
„Für uns war dies der Lackmustest, ob die Technologie, das Verfahren und die Güte der Flächen vom Markt angenommen werden“, kommentieren Heiko Bartels und Ben Schlemmermeier, die Geschäftsführer von Caeli Wind, den Verlauf der ersten Ausschreibungsrunden. „Das Ergebnis und das Feedback übertreffen unsere Erwartungen. Eine private Vergabeplattform für Flächen, die Grundeigentümer und Windindustrie an einen Tisch bringt, war überfällig.“
Die Beschleunigung der Umsetzungsprozesse von Windprojekten von der ersten Idee bis zur ersten Stromlieferung ist ein essenzieller Bestandteil der Energiewende. Die Branche klagt seit Jahren über zulange Genehmigungsverfahren und einen zunehmenden Zeitraum, den die Umsetzung von Windvorhaben in Anspruch nimmt. Digitale Lösungen könnten hier einen wichtigen Beitrag zur Beschleunigung liefern. Gleichzeitig müssen Behörden die Vorgaben des „überragenden Interesses“ des Ausbaus der erneuerbaren Energien umsetzen und in die Genehmigungsprozesse einarbeiten.
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