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Contracting bei der öffentlichen Hand: LBB Rheinland-Pfalz nutzt dena-Modellvorhaben

Vertrag mit E1 Energiemanagement senkt Kosten und Emissionen in Koblenz

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Der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) des Bundeslands Rheinland-Pfalz hat im Rahmen des Modellvorhabens „Co2ntracting: build the future!“ der Deutschen Energie-Agentur (dena) den Vertrag über ein Energiespar-Contracting (ESC) in den Liegenschaften der Hochschule Koblenz unterzeichnet. Der Vertrag stelle hohe Energieeinsparungen durch den Contractor E1 Energiemanagement GmbH sicher und reduziere den Ausstoß von Treibhausgases um 950 Tonnen CO2 jährlich, berichtet die dena.

Ziel des Modellvorhabens ist es, ESC als Umsetzungsinstrument für Klimaschutzmaßnahmen zu stärken und die öffentliche Hand beim Erreichen der Klimaziele zu unterstützen. Dafür sollen beispielhafte ESC-Modellprojekte entstehen, die auch Kommunen Orientierung für eigene Modernisierungspläne bieten und zum Nachahmen anregen.

Energiespar-Contracting könne Klimaschutz erheblich beschleunigen – gerade bei der öffentlichen Hand, wo Personal oder auch finanzielle Mittel für wichtige Klimaschutzaufgaben oft knapp sind. „Wir brauchen mehr Tempo bei der Energiewende und vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse in der Ukraine insbesondere bei der Energieeffizienz“, sagt dena-Geschäftsführer Andreas Kuhlmann. „Mehr Energieeinsparung bedeutet auch mehr Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern.“

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Man habe sich für die Teilnahme am dena-ESC-Programm entschieden, um eine weitere Verbesserung der bisherigen ESC-Prozessabläufe zu erreichen, sagt Holger Basten, Geschäftsführer des Landesbetriebs LBB. „Durch den steten Austausch konnten wir neue und wichtige Erfahrungen sammeln, die unmittelbar in weiteren ESC-Projekten Anwendung finden werden.“ Für den LBB sei das ein gutes Modell, um externes Know-how zu nutzen und Effizienzmaßnahmen direkt aus den Einsparungen zu refinanzieren.

Der LBB als Eigentümervertreter des Landes lässt alle drei Standorte der Hochschule Koblenz energetisch modernisieren. Die Gebäude, größtenteils aus dem Jahr 1999, haben etwa 60.000 m² Nettogrundfläche und durchschnittlich 895.000 € Energiekosten pro Jahr. Die Effizienzmaßnahmen betreffen die Wärmeerzeugung und -verteilung, die Lüftungsanlagen, die Beleuchtung sowie die Installation von PV-Anlagen. Für das Umsetzen der Maßnahmen sind etwa 10 Monate eingeplant, so dass die Einsparungen ab dem Beginn der kommenden Heizperiode greifen. Die Laufzeit des ESC-Vertrags beträgt 10 Jahre.

Beim ESC überträgt der Gebäudeeigentümer die Energieoptimierung seiner Gebäude einem spezialisierten Energiedienstleister. Mit dem Ziel, Energieverbrauch, Energiekosten und CO2-Emissionen zu minimieren, plant und realisiert der Contractor individuell auf die Gebäude zugeschnittene Effizienzmaßnahmen, tätigt in der Regel die notwendigen Investitionen, kümmert sich um die Instandhaltung der neuen Technik, eine optimierte Betriebsführung und ggf. auch um die Wartung. Die Einsparhöhe garantiert er vertraglich. Seine Dienstleistungen und Investitionen refinanzieren sich durch einen Teil der eingesparten Energiekosten innerhalb der Vertragslaufzeit.

Ziel des dena-Modellvorhabens ist es, ESC als Umsetzungsinstrument für Klimaschutzmaßnahmen zu stärken und die öffentliche Hand beim Erreichen der Klimaziele zu unterstützen. Dafür sollen beispielhafte ESC-Modellprojekte entstehen, die anderen Kommunen Orientierung für eigene Modernisierungspläne bieten und zum Nachahmen anregen. Derzeit begleitet die dena vier Städte, drei Landkreise und zwei Bundesländer beim ESC. Rheinland-Pfalz hat nun als erstes einen ESC-Vertrag abgeschlossen. Bis Ende 2025 haben bis zu 100 Kommunen die Möglichkeit, von kostenfreier Umsetzungsberatung im dena-Modellvorhaben zu profitieren.

Die Bewerbung für die Teilnahme ist unter www.kompetenzzentrum-contracting.de/modellvorhaben/zur-bewerbung möglich.

Die Themen von ContextCrew 11.2022 im Überblick:

Entwürfe für EEG und WindSeeG: Weichenstellungen inmitten massiver Unsicherheit

 

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