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Corona-Krise: Speichermarkt in den USA leidet unter Maßnahmen

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Der Markt für Energiespeicher „Behind-the-Meter“ (BTM) wird in den USA durch die Coronavirus-Krise nicht wie prognostiziert wachsen. Das Beratungsunternehmen Wood Mackenzie (WoodMac) hat seine Prognose für das Jahr 2020 folglich eigenen Angaben zufolge um 31 Prozent gesenkt. Zu den Schlüsselthemen, mit denen die Branche zu kämpfen hat, gehören Probleme bei der Inbetriebnahme/Zusammenschaltung, Herausforderungen im Vertrieb und Lieferprobleme.

Die Projektentwickler im Bereich von BTM-Speichern und Solar-Plus-Speichern haben festgestellt, dass die Inbetriebnahme und die Zusammenschaltung derzeit eine große Hürde darstellen. Reiseverbote und Ausgangsbeschränkungen stellen erhebliche Hürden für die Umsetzung von Projekten in der späten Phase dar, die Personal vor Ort erfordern.

Corona-Maßnahmen sorgen für Projektverzögerungen

Das hat WoodMac zufolge zu Projektverzögerungen und zusätzlichen Kosten geführt. Wenn sich ein Projekt zu lange verzögert, können entscheidende Fristen – wie die Qualifikation der International Trade Commission (ITK) – versäumt werden, was die Wirtschaftlichkeit des Projekts zunichte machen könnte. Einige Entwickler seien jedoch vorausschauend genug gewesen, um längere Lieferfristen in ihre Verträge aufzunehmen. Angesichts der derzeitig auftretenden Verzögerungen gegenüber dem ursprünglich vorgeschlagenen Inbetriebnahmedatum hätten sie so etwas mehr Spielraum.

Probleme werden sich weiter verschärfen

„Wir erwarten jedoch, dass sich diese Probleme noch verschärfen werden, wenn die Genehmigungsbehörden beginnen, Personal zurückzuziehen und weitere Regierungsmaßnahmen die Bewegungsfreiheit und Reisen von Einzelpersonen einschränken“, sagte Brett Simon, Wood Mackenzie Senior Research Analyst.

Angebotskette sorgt nur für geringe Verzögerungen

Das Angebotskette ist heute noch weniger ein Thema, aber das könnte sich in den kommenden Wochen ändern. Die meisten nordamerikanischen Speicherentwickler beziehen ihre Batterien von asiatischen Herstellern, die ihre Produktion in dem Maße wieder ausbauen wie sich die Ausbreitung des Virus abflacht. Die Verzögerungen bei der Lieferung der Produkte liegen in der Größenordnung von Wochen statt Monaten. „Allerdings kann eine Verzögerung von nur wenigen Tagen bei der Produktlieferung zu Nachwirkungen auf die Inbetriebnahme führen“, sagte Simon. „Denn für den Projektabschluss ist es entscheidend, die richtigen Leute zur richtigen Zeit vor Ort zu haben, und Unterbrechungen können zusätzliche Kosten verursachen“.

Einige Komponenten stammen aus Nordamerika

Es gebe zudem einige Unklarheiten bei der Lieferung von Komponenten, die in Nordamerika hergestellt werden, wie beispielsweise Stahlgehäuse für größere Projekte im gewerblichen Bereich. Die Entwickler sind daher nach wie vor unsicher, wie stark sich die Verlangsamung der Produktion in den USA und Kanada auswirken wird.

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Auswirkungen der Corona-Krise auf die Energiewirtschaft zeichnen sich ab

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