Die Volatilität an den Märkten hat angesichts der Corona-Krise stark zugenommen. Insbesondere am Strommarkt haben sich die Preise im Großhandel stark reduziert und auch für die kommenden Jahre rechnen Experten mit Nachwirkungen der Krise. Besonders betroffen von der Entwicklung sind Power Purchase Agreements (PPA) – und hier sowohl bestehende als auch geplante Projekte.
Der Titelbereich von EUWID Neue Energie 17.2020 befasst sich mit der juristischen Bewertung der Krise mit Blick auf den PPA-Markt. Im EUWID-Interview erläutern Maximilian Uibeleisen und Simon Groneberg von Ashurst LLP, wie sich die aktuelle Situation auf PPA-Verträge auswirkt und welche Rolle eine mögliche Einordnung des Corona-Virus als „Force Majeure“ spielt. Das Instrument PPA sehen die Experten aber nicht als bedroht an: „Nach unserer Einschätzungen wird die gegenwärtige Corona-Krise nicht zu einem dauerhaften Einbruch des PPA Marktes führen.“
Derweil nimmt die Diskrepanz zwischen der allgemeinen Zustimmung zur Energiewende und der Bewertung ihrer konkreten Umsetzung weiter zu. Das zeigt das dritte Soziale Nachhaltigkeitsbarometer der Energiewende. Dass die Diskrepanz so deutlich ist und über die Jahre sogar noch zunimmt, sei „höchst überraschend“, sagt Ortwin Renn, wissenschaftlicher Direktor am Institut für Transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) in Potsdam. „Wir können uns dies nur so erklären, dass die Menschen zu den politischen Akteuren zunehmend geringeres Vertrauen haben.“
Weitere Topthemen der vorliegenden Ausgabe sind ein Bericht über das Projekt „Optigar“ im Bereich Biogas, eine Bestandsaufnahme zu den Energieeffizienzmärkten in Deutschland und die aktuelle Marktbefragung für den Bereich Sägerestholz, die von der EUWID Redaktion Holz und Holzwerkstoffe erhoben wird.
Unsere Top-Themen der Woche:
1Investitionen, die sich lohnen
Analyse: Billionen-Investitionen in Klimatechnologie lohnen sich
2Zweifel, die groß sind
Breite Zustimmung für Energiewende, aber große Unzufriedenheit mit Umsetzung
3Infrastruktur, die benötigt wird
Dicht besiedelte Wohngebiete benötigen mindestens 100.000 öffentliche Ladepunkte bis 2030
4Erlöse, die erforderlich sind
Projekt „Optigar“: Buttersäure soll Biogasanlagen zu Mehrerlös verhelfen
5Entwicklungen, die im Blick zu behalten sind
Grüner Wasserstoff: Hochlauf, Technologien und Geschäftsmodelle