Eine Überraschung ist es schon lange nicht mehr: Um die Klimaschutzziele zu erreichen, wird ein deutlich stärkerer Ausbau der erneuerbaren Energien benötigt, als er aktuell von den Rahmenbedingungen flankiert wird. Das EWI in Köln weist darauf hin, dass eher 55 Prozent als 65 Prozent Anteil Erneuerbarer am Stromverbrauch im Jahr 2030 realisiert werden, wenn im EEG nicht nachgeschärft wird. Auch der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat sich die Entwicklung bis zum Jahr 2030 noch einmal genau angeschaut. Fazit: Die gegenwärtig installierte Leistung der erneuerbaren Energien muss mehr als verdoppelt werden.

Der Titel von EUWID Neue Energie 16.2021 befasst sich mit dem BEE-Szenario 2030, das der Branchendachverband im Lichte der zu erwartenden Anhebung der EU-Klimaziele (vgl. hierzu ganz aktuell den Bericht hier) aktualisiert hat. Wenn die Basis zur Stromerzeugung Erneuerbarer aber nicht massiv ausgebaut wird, läuft der Dekarbonisierungsansatz über die Sektorkopplung zumindest in Teilen ins Leere. Mithin wird deutlich mehr Solar- und Windstrom benötigt als gegenwärtig geplant. Für die Bioenergie sieht der BEE eine wachsende Rolle in den Sektoren Wärme, Verkehr und Industrie.

Energetisch nicht allzu ergiebig, dafür klimaschutztechnisch hochwirksam: Das Potenzial von Güllekleinanlagen ist noch nicht ausgeschöpft. Das machen Analysen der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) deutlich. Der Landwirtschaftssektor könnte einen beträchtlichen Teil seiner Klimaschutzziele durch eine konsequente Nutzung der Technologie erreichen.

In Sachen PPA gibt es ein neues virtuelles Produkt, das ane.energy und EDF Trading entwickelt haben. Ralf Höper, Geschäftsführer von ane.energy, erläutert im EUWID-Interview die Hintergründe.