Das Angebot an grünen Heiztarifen ist nach wie vor sehr klein. Nach einer Analyse des Ökoenergieversorgers Polarstern basieren nur 4 Prozent der Öko-/Biogastarife komplett auf erneuerbaren Energien, obwohl über die Hälfte aller installierten Heizungen Erdgasheizungen sind. Einzig der Anteil an Klimatarifen habe in den letzten Jahren leicht zu genommen.
Inzwischen seien fast drei Viertel aller Öko-/Biogasangebote so genannte Klimagasangebote. Dabei handelt es sich um Erdgastarife, bei denen die CO2-Emissionen durch Klimaprojekte ausgeglichen werden.
„Im Grunde ist das eine Täuschung. Die Haushalte denken, Ökogas stammt aus erneuerbaren Energien, so wie sie es aus dem Strommarkt mit Ökostrom kennen. Doch das stimmt meistens nicht“, so Polarstern-Geschäftsführer Florian Henle.
Biomasse-Potenzial geht „am Wärmemarkt vorbei“
Um mehr Biogas im Wärmemarkt zu nutzen, müsse es für die Betreiber von Biogasanlagen auch attraktiv sein, es anzubieten. Bisher werde allerdings nur die Verstromung von Biogas durch das EEG gefördert. „Aktuell geht so das Biomasse-Potenzial am Wärmemarkt vorbei“, zitiert Polarstern den Geschäftsführer des Biogasunternehmens Landwärme, Zoltan Elek. Ziel müsse es sein, das Biomasse auch dem Wärmemarkt zur Verfügung steht und gefördert wird, so wie es bereits bei Biomethan-KWK-Anlagen (Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen) der Fall sei.
Auch das Angebot an grünen Wärmepumpentarifen ist klein
Nach Angaben von Polarstern ist auch das Angebot an grünen Wärmepumpentarifen klein. Allerdings seien es zumindest meist Tarife aus erneuerbaren Energien und nicht wie im Gasmarkt primär Klimatarife. Wärmepumpentarifen, die in besonderem Maße die Energiewende unterstützen, tragen das Grüner Strom-Label oder das ok power-Label, heißt es.