Bundesweit sind aktuell 13 Unternehmen nach dem kürzlich entwickelten Hackschnitzel-Zertifikat „ENplus“ zertifiziert (siehe Liste unten). „Zertifizierte Hackschnitzel sind derzeit noch eher selten und noch nicht flächendeckend verfügbar“, sagte Daniel Kuptz vom Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ) auf der Kooperationsveranstaltung „Wärmegewinnung aus Biomasse“ in Straubing.
Das Zertifikat orientiert sich an der internationalen Brennstoffnorm DIN EN ISO 17225-4, die Qualitätskriterien für hochwertige Hackschnitzel definiert und an der sich die Praktiker nach Ansicht von Kuptz orientieren sollten. Entsprechend ihres Wasser- oder Aschegehalts kategorisiere die Norm die Hackschnitzel in die Spezifikationen A1 bis B2.
Im Rahmen seines Vortrags zeigte Kuptz auf, welche Faktoren die Qualität von Hackschnitzeln beeinflussen. „Damit die Verbrennung der Hackschnitzel gut funktioniert, ist eine hochwertige Qualität des Brennstoffs neben einem modernen Kessel und der korrekten Handhabung der Anlage entscheidend“, betonte Kuptz. Stimme die Qualität der Hackschnitzel nicht, könne der Kessel weder energieeffizient noch emissionsarm laufen. Im schlimmsten Fall komme es dann zu Störungen im Betrieb oder auch zu Schäden an der Feuerung, beispielsweise durch Verstopfung der Förderschnecken oder durch Schlackebildung.
„Die Brennstoffqualität soll möglichst einheitlich sein und nicht schwanken“, sagte Kuptz. Hierbei seien unbedingt die Empfehlungen des Kesselherstellers zu beachten, z. B. zur Herkunft des Holzes, zum Wassergehalt oder zur Stückigkeit. Diese sollten sich am optimalen, nicht am „gerade noch möglichen“ Kesselbetrieb orientieren. So bestimme beispielsweise die Herkunft der Hackschnitzel (Waldrestholz, Energierundholz oder Holz aus der Säge- und der holzverarbeitenden Industrie) die Qualität der Hackschnitzel aufgrund des Wasser- oder Aschegehalts oder der chemischen Inhaltsstoffe.
Hackschnitzel aus Energierundholz oder Sägerestholz hätten meist sehr niedrige Rinden- und Grünanteile, während Hackschnitzel aus Waldrestholz deutlich sichtbare Anteile an Nadeln und Rinde enthalten. Rinde, Nadeln und Blätter haben hohe Aschegehalte und hohe Gehalte an verbrennungskritischen Inhaltsstoffen. „Für private Feuerungen sollten Hackschnitzel daher einen möglichst hohen Holzanteil aufweisen“, so der Holzexperte Kuptz. Zudem beeinflussen der Hacker und die verwendeten Maschineneinstellungen die Qualität der Hackschnitzel. So können stumpfe Messer oder eine unpassende Bedienung der Maschine hohe Feinanteile und Überlängen verursachen.
Wie auf der Internetseite www.enplus-hackschnitzel.de ersichtlich, handelt es sich bei den ENplus-zertifizierten Hackschnitzelanbietern um:
• die Brennpunkt Energie GmbH aus Ruderatshofen
• die Dettendorfer Rohstoff GmbH & Co. KG aus Bruckmühl
• die BayWa Energie Dienstleistungs GmbH aus München
• die biotherm Services GmbH aus Hagenow
• die Holzenergie Schulte Fecks e.K. aus Eslohe
• die Brüning-Megawatt GmbH aus Fischerhude
• die Biomassehof Achental GmbH & Co. KG aus Grassau
• die Vilsmeier Dienstleistungs GmbH aus Mintraching-Moosham
• die Joa GmbH & Co. KG aus Partenstein
• die Fallert Ortenauer Holzenergie GmbH & Co. KG aus Appenweier
• die energie 2.0 GmbH aus Felde
• die Olde Bolhaar Eco-Service GmbH aus Bad Bentheim
• das Zentrum für Energieholz – Bayerische Staatsforsten aus Oberammergau