Der Export von in Deutschland konfektionierten Lithium-Ionen-Batterien befindet sich auf stetigem Wachstumskurs. Das sagte Otmar Frey, Geschäftsführer des Fachverbands Batterien im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), am 14. Februar anlässlich eines Pressegesprächs zum Thema „Batteriestandort Deutschland“. Zwischen 2011 und 2016 habe sich die Ausfuhr von Lithium-Ionen-Batterien etwa verdreifacht, von 0,2 auf über 0,5 Mrd. €.
Grund dafür sei, dass Lithium-Ionen-Batterien sowohl in der Elektromobilität als auch im stationären Bereich weltweit zunehmend an Bedeutung gewinnen. Treiber sind vor allem die von der Politik formulierten Klimaziele. Sie werden in den kommenden Jahren unter anderem zu einer Elektrifizierung der Mobilität und dem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien führen.
Lithium-Ionen-Zellen werden als „Rohstoff“ aus Asien importiert und in Deutschland mit den Managementsystemen, der Leistungselektronik sowie den Gehäusen zu fertigen Batterien konfektioniert. Die deutsche Batterieindustrie verfügt über das Know-how, um aus Lithium-Ionen-Zellen gebrauchsfertige Batterien herzustellen, die sich beispielsweise für Hybrid- oder Elektrofahrzeuge, tragbare Werkzeuge oder Heimspeicher für Photovoltaik-Anlagen eignen.
Umsätze der deutschen Batterieindustrie steigen auf 2,4 Mrd. €
Die Umsätze der Batterieindustrie am Standort Deutschland haben zwischen 2011 und 2016 um elf Prozent auf 2,4 Mrd. € zugenommen, was etwa einem Drittel des Umsatzes mit Batterien in Europa entspricht. Auf die Produktion in Deutschland entfielen dem ZVEI zufolge 2,1 Mrd. €, zuzüglich der Nettoimporte von 0,7 Mrd. € ergibt sich ein Marktvolumen von 2,8 Mrd. € (siehe Grafik). Gegenüber 2011 ist das Marktvolumen damit um fast 64 Prozent gestiegen.
Die Beschäftigtenzahl sei im Vergleich zum Jahr 2011 um knapp elf Prozent (2016: 8.000 Mitarbeiter) gestiegen. Bei den Auftragseingängen habe bis zum Jahr 2016 ein Wachstum von 20 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 2011 stattgefunden.
Fast drei Viertel des Marktwachstums in Deutschland sind aber auf die hohen Importzahlen von Lithium-Ionen-Zellen zurückzuführen. Seit 2011 hat sich die Einfuhr von Lithium-Ionen-Zellen auf etwa 1,5 Mrd. € vervierfacht. Sowohl die Importzahlen von Bleibatterien (insgesamt +30 Prozent seit 2011) als auch von sonstigen Batteriesystemen (z. B. Nickel-Cadmium, Alkali-Mangan; insgesamt +19 Prozent seit 2011) liegen bei je circa 800 bis 900 Mio. € pro Jahr.
Importe von 3,3 Mrd. € stehen Exporte von 2,6 Mrd. € gegenüber
Insgesamt ergibt sich ein Importvolumen von 3,3 Mrd. €, dem ein Exportvolumen von 2,6 Mrd. € gegenübersteht. Beim Import von Zellen und Batterien nach Deutschland dominiert Asien. Im Jahr 2016 wurden aus Asien Zellen und Batterien im Wert von 1,7 Mrd. € nach Deutschland importiert, was knapp 50 Prozent des gesamten Importvolumens entspricht. Führend war dabei China, gefolgt von Südkorea und Japan.
Noch größer stellt sich der Importanteil Asiens im Bereich Lithium-Ionen dar. Von den Lithium-Ionen-Zellen und -Batterien, die für insgesamt 1,5 Mrd. € nach Deutschland importiert wurden, entfielen 1,1 Mrd. € auf Lithium-Ionen-Zellen und Batterien aus Asien. Aus Europa werden Zellen und Batterien mit einem Volumen von 1,3 Mrd. € nach Deutschland geliefert, davon 0,3 Mrd. € aus dem Bereich Lithium-Ionen.
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