Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat ein Konzept entwickelt, mit dem Kohlekraftwerke zu Wärmespeicherkraftwerken umgebaut werden können und dazu jetzt ein Positionspapier vorgelegt. Statt aus der Verbrennung fossiler Rohstoffe beziehen Wärmespeicherkraftwerke ihre Energie aus erneuerbaren Quellen, zum Beispiel aus Sonnen- oder Windkraft.
Der Umbau ermögliche es gleichzeitig, einen Großteil der vorhandenen Kraftwerksinfrastruktur weiter zu nutzen, berichtet das DLR in einer Mitteilung. Bereits im Februar hatte das DLR den Bau einer Pilotanlage im Rheinischen Revier angekündigt. Laut dem Direktor des DLR-Instituts für Technische Thermodynamik, Prof. André Thess, bieten thermische Speicher das Potenzial, ideale Energiespeicher im Gigawattstunden-Maßstab zu sein.
Kernkomponente des Konzeptes sind Wärmespeicher mit Flüssigsalz als Speichermedium. Mit dieser Wärme wird Wasserdampf erzeugt, der die Turbinen des Kraftwerks antreibt. Generatoren wandeln dann die mechanische Leistung der Turbinen in Elektrizität um. Flüssigsalz eigne sich, so das DLR, in mehrere Hinsicht ideal als Speichermedium, weil es als kostengünstig und weltweit verfügbar gilt sowie in flüssiger Form bei Temperaturen zwischen 170 und 560 Grad Celsius eingesetzt werden kann.
- Wärmespeicherkraftwerke ersetzen fossile Brennstoffe durch erneuerbare Energie und erhalten gleichzeitig die sichere Leistung und Regelbarkeit konventioneller Kraftwerke.
- Wärmespeicherkraftwerke erlauben den weiteren Ausbau der Photovoltaik ohne zusätzliche Stromüberschüsse und ohne Abregelung.
- Wärmespeicherkraftwerke liefern regelbaren und gleichzeitig erneuerbaren Strom bei moderaten CO2-Vermeidungskosten.
- Wärmespeicherkraftwerke erlauben den Erhalt erprobter Infrastrukturen, Betriebsweisen und Arbeitsplätze in der Stromversorgung trotz vollständiger Vermeidung von Treibhausgasen.
- Wärmespeicher sind ein Schlüsselelement der zukünftigen Stromversorgung in einem weltweiten CO2-armen Energiesystem der Zukunft.