Das Netzlabor „E-Mobility-Allee“ in Ostfildern hat gezeigt: Die zum Laden der E-Autos benötigte Strommenge stellt kein Problem dar. Auch deren Verteilung und zeitliche Verfügbarkeit sind beherrschbar. Voraussetzung dafür ist die ausreichende Ertüchtigung der lokalen Verteilnetze. Verbraucherminister Peter Hauk fordert variable Stromtarife.
„Mit speziellen variablen Tarifen, die zu lastschwachen Zeiten den Strom günstiger anbieten, könnten hier entsprechende Anreize gesetzt werden“, sagte Hauk bei der Pressekonferenz in Ostfildern-Ruit bei Stuttgart zu den Ergebnissen des von der Netze BW initiierten Netzlabors. Nun liege es an der Politik die Rahmenbedingungen für die Messung und Abrechnung solcher Preismodelle zu schaffen.
Für die Alltagstauglichkeit der Elektromobilität rechnet die Netze BW, eine 100-prozentige Tochter des Energieversorgers EnBW, mit bis zu 500 Mio. € Investitionen in das Netzgebiet. Wichtig sei, Anreize für eine lokale Verwendung regenerativen Stroms zu schaffen, erklärte Hauk: „Ideal wäre es auch, wenn lokal erzeugter Strom, etwa durch Photovoltaik, einem Mikro-Blockheizkraftwerk oder einer Brennstoffzelle im Heizungskeller direkt in der Nachbarschaft zum Beispiel zum Laden von Elektromobilen genutzt werden könnte. Das würde den lokalen Verbrauch optimieren und dadurch auch die Verteilnetze entlasten. Für diese Fälle müsste als Anreiz ein Teil der Umlagen und Abgaben auf den Strompreis entfallen.“
Dem Minister zufolge wäre auch eine Ausweitung auf die Mieterstrommodelle in den städtischen Quartieren denkbar und sinnvoll. „Wir brauchen hier keine Denkverbote.“
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Beitragsbild: Netze BW / Andreas Martin