In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2018/19 lagen Umsatz und Ertrag der CropEnergies AG erwartungsgemäß unter dem Vorjahresniveau. Wie das Mannheimer Unternehmen mitteilte, reduzierte sich das operative Ergebnis (EBIT) von 59,3 Mio. € im Vorjahr auf 19,1 Mio. €, daraus errechnet sich eine operative Marge von 3,2 Prozent. Im 3. Quartal lag das operative Ergebnis bei 5,0 Mio. €, im Vorjahr waren es noch 12 Mio. €.
Der Umsatz sank in der ersten neuen Monaten von 678,9 Mio. € im Vorjahr auf 596,1 Mio. € im laufenden Geschäftsjahr. Auf das 3. Quartal entfielen davon 202,9 (Vorjahr: 219,1) Mio. €. Zwar konnten die erzielten Ethanolerlöse seit Beginn des Geschäftsjahrs eine positive Entwicklung verzeichnen, im Durchschnitt blieben sie jedoch weiterhin deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (siehe Kasten). Auch geringere Absatzmengen hätten zum Umsatzrückgang beigetragen.
Seit November steht Produktionsanlage in Wilton still
Aufgrund des Einbruchs der Ethanolpreise im Oktober 2018 entschloss sich CropEnergies, in der Anlage in Wilton, Großbritannien, ab Ende November 2018 eine Produktionspause einzulegen. Insgesamt produzierten die vier Anlagen in Deutschland, Belgien, Frankreich und England in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2018/19 rund 771.000 Kubikmeter Ethanol, da die Auslastung der Produktionskapazität an die anspruchsvolleren Marktbedingungen angepasst wurde. Im Vorjahr waren es noch 847.000 Kubikmeter Bioethanol. Mit der geringeren Kapazitätsauslastung ging auch die Erzeugung der Lebens- und Futtermittel zurück, für die jedoch höhere Absatzpreise erzielt wurden.
Infolge zuletzt gestiegener Ethanolpreise erwartet CropEnergies für das gesamte Geschäftsjahr 2018/19 weiterhin einen Umsatz von 770 bis 800 (Vorjahr: 882) Mio. € und ein operatives Ergebnis von 25 bis 40 (Vorjahr: 72) Mio. €.
Ethanolpreise auf Berg- und Talfahrt
Zu der hohen Volatilität haben CropEnergies zufolge insbesondere Spekulationen über Auslastungsgrade europäischer Anlagen sowie die Vorteilhaftigkeit von Importen beigetragen. Im Jahr 2018 sollen unverändert 0,5 Mio. Kubikmeter Ethanol importiert werden. Den Einfuhren stehen dabei eine Inlandsproduktion von 7,7 Mio. Kubikmetern und ein Inlandsverbrauch von 7,9 Mio. Kubikmetern gegenüber. Die Produktion an Kraftstoffethanol soll mit 5,4 Mio. Kubikmetern den Verbrauch von 5,3 Mio. Kubikmetern leicht übersteigen.
Die EU-weiten Preise für Bioethanol-Rohstoffe lagen zwischen Anfang September und Ende November 2018 unverändert auf hohem Niveau. Hintergrund ist die ausgeprägte Trockenheit, unter der 2018 weite Teile der EU litten. In der Folge rechne die EU-Kommission für die Getreideernte 2018/2019 mit einem Rückgang von 305 Mio. Tonnen im Vorjahr auf 285 Mio. Tonnen. Der Verbrauch werde sich im Vorjahresvergleich kaum verändern und sich auf 286 Mio. Tonnen belaufen.
Die europäischen Weizenpreise an der Euronext in Paris bewegten sich folglich im 3. Quartal 2018/19 unverändert auf hohem Niveau und pendelten dabei in einer engen Bandbreite um die Marke von 200 € je Tonne. Die europäischen Rapsschrotpreise zeigten sich während des dritten Quartals von CropEnergies stabil und bewegten sich weitgehend zwischen 230 und 240 € je Tonne.
Erst im Dezember hatte CropEnergies seine Prognose für das Gesamtjahr angepasst:
Cropenergies erhöht Prognose wegen gestiegener Ethanolpreise